Auch Partner (53) tot

Nach Tod von Wienerin: Mordverdacht nun vom Tisch

Wien
23.01.2024 12:39

Nach dem im April vergangenen Jahres eine Frau (57) in Wien-Ottakring tot in ihrer Wohnung aufgefunden wurde, sind die Ermittlungen wegen Mordverdacht nun vom Tisch. Das wurde am Dienstag bekannt gegeben. Zum damaligen Zeitpunkt galt der Lebensgefährte der Toten tatverdächtig.

Es war am 4. April, als eine Frau tot in ihrer Wohnung in Ottakring aufgefunden wurde. Ihr Lebensgefährte wurde unter Mordverdacht festgenommen, vom nächsten möglichen Femizid war zunächst die Rede. Allerdings relativierte sich die Beweislage bereits nach kurzer Zeit, der 53-Jährige wurde mangels dringenden Tatverdachts auch nicht in U-Haft genommen. Nun steht endgültig fest, dass die Frau keinem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen ist.

Frau wohl an Folgen eines Sturzes gestorben
Wie Nina Bussek, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, erklärte, wurden die Mordermittlungen gegen den 53-Jährigen Ende des Vorjahrs eingestellt. Auch der Verdacht der schweren Körperverletzung hätte sich im Zuge des Ermittlungsverfahrens nicht bestätigt, meinte Bussek. Dem Mann konnte nicht nachgewiesen werden, dass er mit dem stumpfen Schädel-Hirn-Trauma überhaupt etwas zu tun hatte, das ursächlich für das Ableben der Frau war.

„Sie dürfte an den Folgen eines Sturzes gestorben sein. Jedenfalls ließen sich die Angaben des Mannes nicht widerlegen, weshalb hinsichtlich eines Tötungsdelikts kein tatsächlicher Grund zur weiteren Verfolgung des Beschuldigten bestanden hat“, sagte Bussek.

Opfer regungslos am Boden liegen gelassen
Die Staatsanwaltschaft brachte gegen den Mann allerdings am Bezirksgericht (BG) Hernals einen Strafantrag wegen Imstichlassens einer Verletzten ein. Der 53-Jährige hatte seinen eigenen Angaben zufolge am 4. April 2023 seine Partnerin regungslos am Boden aufgefunden und statt gleich die Rettung zu rufen, seiner Mutter eine Nachricht geschrieben, dass sich seine Lebensgefährtin nicht mehr bewege.

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Sie dürfte an den Folgen eines Sturzes gestorben sein. Jedenfalls ließen sich die Angaben des Mannes nicht widerlegen, weshalb hinsichtlich eines Tötungsdelikts kein tatsächlicher Grund zur weiteren Verfolgung des Beschuldigten bestanden hat.

Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nina Bussek

Frau konnte nicht mehr reanimiert werden
Die Mutter des 53-Jährigen alarmierte die Polizei. Beamte des Stadtpolizeikommandos Ottakring fuhren darauf in den Abendstunden zur Wohnung der Frau, wo ihnen der 53-Jährige die Tür öffnete. Die Einsatzkräfte versuchten, die leblose Frau zu reanimieren, und verständigten die Wiener Berufsrettung. Ein Arzt konnte nur mehr den Tod der 57-Jährigen feststellen.

Lebensgefährte zwischenzeitlich verstorben
Die Verhandlung gegen den 53-Jährigen war am BG Hernals bereits terminisiert. „Er ist zum ersten Termin nicht erschienen“, teilte Gerichtssprecherin Judith Vondrak Dienstagmittag mit. Es sei ein Ersatztermin festgelegt worden. Dann habe sich allerdings herausgestellt, dass der Mann zwischenzeitlich verstorben ist. „Das Verfahren wurde daher wegen Todes des Beschuldigten eingestellt“, sagte Vondrak.

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