20.05.2012 11:59 |

Treffen in Camp David

G8 setzen alles auf Sanierung und Wachstum

US-Präsident Barack Obama hat zum Abschluss des G8-Gipfels in Camp David vor einer Bedrohung der Weltwirtschaft durch die ökonomische Krise in der Euro-Zone gewarnt. Die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten westlichen Industriestaaten und Russland erklärten zugleich, es sei ein Gebot der Stunde, eine Kombination aus Wachstum und Sanierung anzustreben. Sie sprachen sich nach einem gemeinsamen Treffen zudem für einen Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone aus.
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"Wir haben alle zugestimmt, dass Wachstum und Jobs unsere Priorität sind", sagte Obama. Der US-Präsident, der im Herbst um seine Wiederwahl bangen muss, fordert bereits seit Jahren mehr Wachstumsimpulse, um die Weltwirtschaft in Schwung zu bringen. Eindringlich verwies er in Camp David darauf, dass sich Wachstum und Haushaltskonsolidierung nicht ausschließen. "Wir wissen, dass dies möglich ist", sagte er.

Ausgleich zwischen Wachstum und Sparen
Die Staatengruppe, zu der die USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada, Japan und Russland gehören (im Bild die Staats- und Regierungschefs mit EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy - die Spitze der Europäischen Union sitzt traditionell am Verhandlungstisch), bemühte sich um einen Ausgleich zwischen Sparpolitik und Wachstumsinitiativen.

In der Abschlusserklärung wurde der von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel geforderte Kurs der Haushaltssanierung genauso gewürdigt wie die Möglichkeit, staatliche Programme für mehr Wachstum aufzulegen. Mit dieser Position sympathisieren Obama und der neue französische Präsident Francois Hollande, der bei seinen Wählern im Wort steht. Die deutsche Kanzlerin hatte wiederholt klargemacht, dass gerade auf Pump gekauftes Wachstum zu der noch immer bedrohlichen Euro-Schuldenkrise geführt habe. "Unser Gebot ist, Wachstum und Jobs zu schaffen", lautete letztlich das unverbindliche Motto in der Abschlusserklärung.

Hollande kündigte an, beim EU-Gipfel kommende Woche gemeinsam mit europäischen Partnern die Einführung von Euro-Bonds und andere wachstumsfördernde Maßnahmen vorzuschlagen. "Ich werde mit meinem Vorschlag nicht alleine sein", sagte Hollande nach dem Gipfel. Er kündigte an, Druck auf Deutschlands Regierung auszuüben, ihr Veto gegen Euro-Bonds aufzugeben.

Merkel: "Wollen, dass Griechen in Euro-Zone bleiben"
Einen Ausschluss Griechenlands aus der Euro-Zone lehnten die G8 angesichts der Turbulenzen in der europäischen Schuldenkrise ab. "Alle G8-Mitgliedstaaten wollen, dass Griechenland in der Euro-Zone bleibt", sagte Merkel. Voraussetzung sei, dass das Land seine Verpflichtungen einhalte. "Das ist von allen gleichermaßen hier so geteilt worden." Die Europäer hoffen, dass sich bei den Neuwahlen in Griechenland am 17. Juni Parteien durchsetzen, die das umstrittene Spar- und Reformprogramm weiterführen.

Der US-Präsident betonte zudem, die Führer der G8-Staaten würden die "schmerzhaften Opfer" der griechischen Bevölkerung im Zuge der dortigen Wirtschaftskrise anerkennen. Europa habe die Fähigkeiten, die Probleme zu überwinden. "Die politischen Führer wissen, was auf dem Spiel steht", sagte Obama mit Blick auf mögliche Unruhen in Griechenland und Spanien.

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