Nach Geiselnahme

Entführter Bauunternehmer in Slowenien befreit

Österreich
19.05.2012 11:27
Mit einer dramatischen Polizeiaktion ist am Samstagvormittag in Slowenien die Geiselnahme eines 32 Jahre alten Bauunternehmers zu Ende gegangen, der am Freitag von vier seiner Ex-Mitarbeiter in Villach entführt worden war. Die Männer fordeten angeblich ausstehende Löhne in Höhe von 30.000 Euro. Zwei der Verdächtigen wurden schließlich bei einer fingierten Geldübergabe verhaftet, die anderen beiden Entführer zeitgleich in Laibach festgenommen. Die Geisel blieb unverletzt.

Die 23-jährige Lebensgefährtin des Unternehmers hatte am Freitagnachmittag Alarm geschlagen, dass der 32-Jährige entführt worden sei. Er habe sich mit vier Arbeitern bei einer Tankstelle treffen wollen, sich aber nicht mehr - so wie vereinbart - gemeldet, erklärte die Frau der Polizei. Bei Anrufversuchen habe sich ein ihr unbekannter Mann gemeldet und mit Gewalt gedroht, sollte nicht Geld gezahlt werden.

Entführer drohten mit Ermordung der Geisel
Die Entführer gaben der 23-Jährigen zu verstehen, "dass sie den Unternehmer bei Nichterfüllung ihrer Forderung nicht mehr lebend sehen würde", erklärte Polizeisprecher Rainer Dionisio am Samstagmorgen. Zudem wurde gedroht, mit dem Unternehmer nach Bosnien zu fahren. Bei den Entführern dürfte es sich laut Polizeiangaben um bosnische Staatsbürger handeln.

Ermittlungen der Polizei ergaben rasch, dass die vier Männer den Unternehmer nach Laibach gebracht hatten. Daraufhin wurde bei der Polizei ein Einsatzstab eingerichtet, die Spezialeinheit "Cobra", die Verhandlungsgruppe, die Observationsgruppe und der österreichische Polizeiattaché in Slowenien wurden zugezogen.

"Sehr froh, dass der Fall gelöst werden konnte"
Die telefonischen Verhandlungen der österreichischen Polizei mit den Entführern zogen sich bis spät in die Nacht. Die Geiselnehmer rückten aber vorerst nicht von ihrer Forderung ab. Ein erster Austausch - Geld gegen Geisel - nahe der Grenze zu Kärnten scheiterte. Offenbar hatten Medienberichte über die Causa die Entführer nervös gemacht. Sie brachen daraufhin den Kontakt zu den Verhandlern ab. Bange Stunden vergingen ehe sie Samstag früh wieder zu Gesprächen bereit waren. Da wurde dann erneut vereinbart, dass es am Vormittag einen Austausch geben soll.

Zwei der Kidnapper machten sich auch tatsächlich Richtung Österreich auf den Weg. Der Entführte wurde allerdings in Laibach zurückgelassen. Als die slowenische Polizei das bemerkte, schlug sie zu und verhaftete die zwei Verdächtigen auf einem Tankstellengelände in der Stadt Jesenice. Nahezu zeitgleich wurde auch die Geisel in Laibach aus einem Wagen der Entführer befreit. Bei der Aktion wurde niemand verletzt. Dionisio: "Wir sind sehr froh, dass der Fall gelöst werden konnte. Die Zusammenarbeit mit der slowenischen Polizei war ausgezeichnet."

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