16.05.2012 11:07 |

Motiv noch unklar

"Leichen-Paket" im Wienerwald: Verdächtiger in Haft

Der Mord an einem 58-jährigen Serben, dessen Leiche Ende April im Wienerwald bei Gablitz in Niederösterreich gefunden wurde, dürfte geklärt sein. Als Tatverdächtiger gilt ein 61-jähriger Landsmann, der in Wien wohnhaft ist. Er wurde am Montag festgenommen und sitzt nun in der Justizanstalt St. Pölten in U-Haft, berichtete die Polizei am Mittwoch. Der Mann sei nicht geständig. Das Tatmotiv könnte ein Streit um den Verkauf eines Gebrauchtwagens gewesen sein.
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Opfer und mutmaßlicher Täter dürften einander schon länger gekannt haben, sagte Leopold Etz von der Mordgruppe des LKA. Ermittlungen hatten schließlich den Verdacht bestätigt, dass sich Milenko M. am 30. März, dem Tag seines Verschwindens, mit dem 61-Jährigen Jozef E. getroffen hatte.

Bei Befragungen durch die Polizei habe der Mordverdächtige aber angegeben, dass M. nicht wie vereinbart erschienen war und habe sich dann in Widersprüche verstrickt, berichtete der Ermittler. Gegen den Mann liege jedenfalls eine "massive Belastung" vor, sagte Etz am Donnerstag. Der Verdächtige "negiert" aber alles. Und er verhöhnt sogar noch die Ermittler: "Die haben mir die Tatwaffe in den Keller gelegt", beteuerte der Serbe. Etz dazu: "Die Beweislage ist dicht. Es sind keine weiteren Einvernahmen geplant!" Mögliches Tatmotiv: ein Streit um den Verkauf eines Gebrauchtwagens.

DNA- und Blutspuren entdeckt
Bei einer Hausdurchsuchung fanden die Beamten schließlich Beweise, die den Verdächtigen mit der Tat in Verbindung brachten, darunter Unterlagen sowie Spuren in dessen Kellerabteil, das auch als Tatort in Frage komme. Zudem wurden an der Verpackung der Leiche DNA-Spuren des 61-Jährigen entdeckt. Im Kofferraum von Jozef E.s Pkw sichergestellte Blutspuren werden ebenfalls unter die Lupe genommen. Sie sind eindeutig menschlicher Natur, zeigen erste Untersuchungen. Rätselraten herrscht allerdings nach wie vor über den Verbleib der abgetrennten Beine.

Auto nach Serbien gebracht?
Opfer wie Verdächtiger hätten nebenberuflich mit Autos zu tun gehabt, so Etz. "Unter Umständen" könnte auch der Pkw des getöteten 58-Jährigen bei dem Verbrechen eine Rolle gespielt haben. Der schwarz lackierte Toyota RAV 4 mit dem Wunschkennzeichen W-VRCIN1 sei nach wie vor verschwunden und könnte von dem Beschuldigten in sein Heimatland Serbien verbracht worden sein.

Toter verschnürt im Wald entdeckt
Milenko M. war am Abend des 30. März von seiner Ehefrau als abgängig gemeldet worden. Am 26. April wurde in einem Waldstück im Gemeindegebiet von Gablitz schließlich die Leiche des 58-Jährigen gefunden. Der Tote war mit Seilen verschnürt, wies massive Kopfverletzungen auf und es fehlten die unteren Extremitäten.

Mittels eines Fingerabdruck-Abgleiches mit dessen Reisepass konnte das Opfer schließlich eindeutig identifiziert werden. Die Ehefrau erkannte die bei der Leiche gefundenen persönlichen Gegenstände als die ihres Mannes.

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