Stiller Protest

AUA-Piloten “unfit to fly”: Mehrere Flüge ausgefallen

Österreich
13.05.2012 16:44
Mitte der Woche war die AUA-Führung noch davon ausgegangen, dass massierte Abgänge von Piloten wegen des für 1. Juli angesetzten Flug-Betriebsübergangs auf die billigere Tyrolean problemlos verkraftet würden. An diesem Wochenende machte ein offenkundiger stiller Protest von Flugcrews dieser Ansage einen Strich durch die Rechnung. Gleich mehrere Piloten meldeten sich "unfit to fly". Seit Freitag sind 24 Flüge ausgefallen, davon acht am Sonntag.

Hunderte Passagiere mussten umgebucht oder auf spätere Flüge vertröstet werden, seitdem AUA-Crews damit begonnen haben, sich fluguntauglich zu melden. Aus dem Grund fielen bereits am Freitag einige Europaflüge aus. Am Samstag waren zwei AUA-Paradedestinationen auf der Mittel- und Langstrecke (Delhi, Dubai) und auch die eine oder andere europäische Routinestrecke betroffen.

Am Sonntag war es am Vormittag der Flug nach Thessaloniki, wo mangels Rückflugs dann Urlauber festsaßen. Auch ein Kopenhagen-Kurs fiel aus. Andere verärgerte Passagiere berichteten, unfreiwillig die Nacht über in Amsterdam verbracht zu haben, weil der Wien-Flug am Samstag ausfiel.

Einige Strecken gestrichen
Für die entschuldigten Piloten und Kabinen-Mitarbeiterinnen konnte die AUA kurzfristig nicht immer Ersatz finden, deshalb wurden einige Strecken gestrichen. Für andere Flüge, deren Crews nicht einsetzbar waren, sprangen Tyrolean-Crews mit ihren Maschinen ein.

So konnten zwar einige AUA-Strecken bedient werden, dafür fielen aber einzelne Europaflüge aus, die sonst von Tyrolean geflogen werden - darunter einer von drei für Sonntag gesetzten Flügen nach Nizza und einer von zwei Köln-Flügen. "Wir setzen alle Flugzeuge - also Austrian Airlines und Tyrolean - so ein, dass am wenigsten Passagiere davon betroffen sind", so AUA-Sprecher Michael Braun am Sonntag.

Betriebsrat: "Keine Protestaktion"
AUA-Bord-Betriebsrat Karl Minhard verwahrte sich gegen "Unterstellungen", es könne sich bei den Krankmeldungen um eine Protestaktion handeln. Es dürfe sich aber niemand wundern, dass einige "unfit to fly" seien. "Seit Monaten wird auf unsere Leute hingehaut. Da geht es um Existenzen", so Minhard am Sonntag. "Dass das auf Psyche und körperliche Gesundheit schlägt, ist klar. Jeder Pilot, der sagt, ich kann so jetzt nicht, weil er sich geistig und körperlich nicht in vollständig guter Verfassung fühlt, handelt verantwortungsbewusst", sagte Minhard.

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