Spektakuläre Aktion
F: Aktivist fliegt über AKW und wirft Rauchbomben ab
"Das Ziel dieser Aktion ist, eine Botschaft an die beiden Präsidentschaftskandidaten zu senden, die das Risiko der Atomkraft leugnen", sagte Sophia Majnoni von Greenpeace Frankreich der Nachrichtenagentur AFP. Die Umweltschutzorganisation wollte die Risiken eines Angriffs von außen auf ein Atomkraftwerk aufzeigen.
Flugzeugabsturz als Risiko
In diesem Zusammenhang hob Majnoni hervor, dass in Frankreich - anders als etwa in Deutschland - das Risiko eines Flugzeugabsturzes immer noch nicht in die Sicherheitsanalysen einbezogen worden sei. Erst kürzlich hatte der AKW-Länderbericht zum EU-Stresstest schwere Mängel bei Europas Atommeilern offenbart (siehe Infobox).
Der Atomkraftwerkbetreiber, der Stromkonzern EDF, versicherte, dass die Aktion am AKW Bugey die Sicherheit der Atomanlage nicht infrage gestellt habe. Die erst Ende 2011 verstärkten Sicherheitsmaßnahmen hätten es erlaubt, den Mann sofort zu entdecken und zu ergreifen. Laut Innenministerium wurde der Motorgleitschirm bereits gesichtet und verfolgt, "bevor er überhaupt die Anlage überflogen hat". Es sei klar gewesen, dass es sich um einen Umweltschutzaktivisten handelte.
58 Atomreaktoren in Frankreich
Frankreich ist der größte Atomstromproduzent Europas, drei Viertel des Stroms kommen aus den 58 Atomreaktoren. Die beiden Präsidentschaftskandidaten für die Stichwahl am Sonntag, der konservative Staatschef Nicolas Sarkozy sowie der Sozialist Francois Hollande, wollen an der Atomkraft festhalten. Hollande will allerdings schrittweise umsteuern und in der nächsten Amtszeit das mehr als 30 Jahre alte, besonders umstrittene Atomkraftwerk Fessenheim an der Grenze zu Deutschland abschalten.
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