FP-Landesparteichef Markus Abwerzger äußert sich gegenüber der „Krone“ zum sofortigen Rücktritt von Christoph Walser, Ex-Präsident der Wirtschaftskammer Tirol. Dabei spricht er unter anderem von einem „fahlen Beigeschmack“ die ÖVP in Tirol betreffend. „Ich glaube nicht, dass LH Anton Mattle nichts davon gewusst hat“, lässt der blaue Politiker aufhorchen.
Für einen Paukenschlag sorgte - wie berichtet - vor knapp zwei Wochen der damalige Präsident der Tiroler Wirtschaftskammer, Christoph Walser, mit seinem Rücktritt. Der Grund: Walser geriet ins Visier der Justiz, bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck ist ein Ermittlungsverfahren wegen Delikten nach dem Finanzstrafgesetz anhängig.
„Er war ein kritischer Geist innerhalb der ÖVP“
Reaktionen dazu, vor allem aus Politkreisen, sind bisher Mangelware. Nun prescht FP-Landesparteiobmann Markus Abwerzger vor. „Das hat mich persönlich schon sehr geschockt, das tut mir auch sehr leid für seine Familie. Ich habe das alles bis zum Tag des Rücktritts von Walser nicht gewusst“, betont er im „Tiroler Krone“-Gespräch, „ich habe viel von Walser gehalten, habe ihn als gut empfunden. Mir hat seine politische Herangehensweise gefallen, er war ein kritischer Geist innerhalb der ÖVP - davon würde es mehr benötigen.“
„Das glaube ich LH Anton Mattle nicht“
Doch hinsichtlich der Volkspartei in Tirol habe diese Causa durchaus einen „fahlen Beigeschmack“. Abwerzger: „Dass LH Anton Mattle all das nicht schon vorab gewusst hat, wie er betont, glaube ich ihm nicht - auch aus meinen bisherigen Erfahrungen als Strafverteidiger nicht. Das wäre außergewöhnlich.“ Walser mache er keinen Vorwurf, „weil er wahrscheinlich versucht hat, das alles aufzuklären“. Aber in Bezug auf die Tiroler Volkspartei „stellt sich schon die Frage, warum nicht früher gehandelt wurde.“ Und auch der Wirtschaftsbund müsse laut Abwerzger noch einiges aufklären.
Kritische Worte in Richtung Staatssekretär Tursky
Was die bevorstehende Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl 2024 in der Stadt Innsbruck betrifft, „schaue ich mir an, ob Staatssekretär Florian Tursky die PS auch auf die Straße bekommt. Wie es derzeit aber aussieht, wird das eher nicht der Fall sein“, sagt der FP-Landesparteichef, „es ist schon ein Unterschied, ob ich Staatssekretär im Ministerium bin, wo ich wenig bis gar keinen Kontakt mit der Bevölkerung habe, oder ob ich einen Bürgermeister-Wahlkampf mache, der von persönlichen Kontakten lebt“. Es werde jedenfalls zu wenig sein, „sich von eigenen Funktionären feiern zu lassen“. Denn hier werde es darauf ankommen, ob Tursky auch Hausbesuche etwa im O-Dorf oder der Reichenau absolviere - „wie unser Vize-BM Markus Lassenberger das seit Jahren macht“.
„Er überschätzt sich selbst“
Und der amtierende Vize-BM Johannes Anzengruber (ÖVP) „überschätzt sich selbst und glaubt tatsächlich, dass er Bürgermeister werden kann“. Doch das schließe Abwerzger „wegen der derzeitigen Konstellation“ aus. Durch das Antreten von Anzengruber „steigen allerdings die Chancen für Lassenberger, in die Stichwahl gegen BM Georg Willi zu kommen“, glaubt Abwerzger, „dann ist alles möglich“.
Prinzipiell sei wichtig, dass der amtierende grüne BM Willi abgewählt werde. „Er ist der mit Abstand schlechteste Bürgermeister, den die Stadt Innsbruck je hatte. Ich habe bisher keinen kennengelernt, auch aus seinem Lager nicht, der zufrieden mit ihm ist“, sagt der Landesparteichef.
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