Der Rücktritt von Tirols Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser war ein echter Paukenschlag. Neben dem Präsidentenamt in der WK legte er auch seine Funktionen im Tiroler Wirtschaftsbund, das Amt als Bürgermeisters und als Präsident des Tiroler Tennisverbandes nieder. Die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass ein Ermittlungsverfahren gegen Walser laufe. Dazu ein Kommentar von Claus Meinert, Chefredakteur der Tiroler „Krone“.
Wenn die Finanzpolizei an der Tür klingelt, macht sie das nicht aus Jux und Tollerei, sondern im Auftrag der Staatsanwaltschaft, um einem konkreten Verdacht nachzugehen. Zu ihren Kernaufgaben zählt, die finanziellen Interessen der Republik zu schützen und gezielt gegen Steuerhinterziehung, Sozialbetrug, organisierte Schattenwirtschaft und illegales Glücksspiel vorzugehen.
Ins Gesicht gelacht
Gerüchte rund um Christoph Walser, der Präsident der Wirtschaftskammer Tirol war und für mehr als 50.000 Pflichtmitglieder (Stand 31. Dezember 2022) dieser Organisation das politische Sprachrohr darstellte, gab es seit Längerem. Als die „Tiroler Krone“ bereits im Jänner 2022 exklusiv über Probleme in Walsers Firma CWA Transporte berichtete, lachte er mir bei einem späteren zufälligen Treffen ins Gesicht und meinte, was ich denn für einen Schwachsinn über ihn schreiben würde.
Politik zu langsam, Finanzpolizei schneller
Das Lachen dürfte Walser spätestens am Freitag vergangen sein. So wie auch einigen Mitstreitern in der Partei, in der Wirtschaftskammer und auch im Wirtschaftsbund. Viele wussten längst, wie es um Walser steht, und machten doch stets gute Miene. Walser hätte schon früher zurücktreten müssen, hoffte aber insgeheim immer - mit voller Unterstützung eines Großformates -, doch noch in die Landesregierung berufen zu werden, um sich dann elegant seines Firmenschlamassels entledigen zu können. Die Politik war aber zu langsam bzw. die Finanzpolizei schneller.
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