Trotz Megasanktionen

Russlands Wirtschaft wächst und wächst

Ausland
15.11.2023 19:44

Die massenhaft eingeführten Strafmaßnahmen gegen Russland infolge seines brutalen Überfalls auf das Nachbarland schaden dem Kreml nach wie vor nicht so sehr wie erhofft.

Die russische Wirtschaft ist im Sommer stärker gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im dritten Quartal um 5,5 Prozent zum Vorjahr zu, wie das nationale Statistikamt am Mittwoch bekannt gab. Dies ist das stärkste Plus seit dem vierten Quartal des Jahres 2021. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Wachstum von 5,1 Prozent gerechnet. Im zweiten Quartal war die russische Wirtschaft noch um 4,9 Prozent gewachsen.

Gestützt wird das Wachstum vor allem durch die hohen Staatsausgaben. Experten verweisen auf die Ausgaben für den Krieg gegen die Ukraine. Dies stützt die Industrieproduktion. Sie legte im Jahresvergleich um 10,2 Prozent zu. Die Wirkung der westlichen Sanktionen konnte entschärft werden. Zudem scheint es russischen Unternehmen immer besser zu gelingen, sie zu umgehen.

EU bastelt an neuen Maßnahmen
Die EU bereitet unterdessen ein weiteres Sanktionspaket vor. Wie der Auswärtige Dienst der EU am Mittwoch mitteilte, wurde den 27 Mitgliedstaaten ein Vorschlag für ein zwölftes Sanktionspaket übermittelt. Er wird nun von Regierungsvertretern geprüft und soll im Idealfall bis Ende des Jahres umgesetzt werden.

Den Angaben aus Brüssel zufolge ist geplant, für weitere Güter Aus- und Einfuhrverbote zu beschließen und den zuletzt kaum noch wirkenden Preisdeckel für russische Ölexporte in Drittstaaten zu verschärfen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist auch der Vorschlag enthalten, den Handel mit Diamanten aus Russland zu beschränken. Russland gilt als weltweit größter Produzent von Rohdiamanten. 2021 hatte der staatliche Diamantenförderer Alrosa Einnahmen in Höhe von 332 Milliarden Rubel (rund 3,38 Milliarden Euro).

Weitreichendes Einfuhrverbot
Schon länger gibt es unter anderem ein weitreichendes Einfuhrverbot für Rohöl, Kohle, Stahl, Gold und Luxusgüter sowie Strafmaßnahmen gegen Banken und Finanzinstitute. Die Liste der wegen des Ukraine-Konflikts sanktionierten Personen umfasst mittlerweile rund 1800 Einträge.

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