„Müssen sie ausrotten“

„Ungeziefer“: Trump wird Nazi-Rhetorik vorgeworfen

Ausland
15.11.2023 16:58

US-Präsident Joe Biden hat seinem Vorgänger Donald Trump Nazi-Rhetorik vorgeworfen. Er reagierte damit auf Äußerungen des Republikaners bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat New Hampshire. Dort hatte Trump, der sich 2024 erneut für das Präsidentschaftsamt bewirbt, über seine politischen Gegner gesagt: „Wir werden die Kommunisten, Marxisten, Faschisten und die linksradikalen Schläger ausrotten, die wie Ungeziefer in unserem Land leben.“

Diese Sprache habe man „in den 30er Jahren in Nazi-Deutschland gehört“, sagte Biden bei einer Spendenveranstaltung am Dienstag in San Francisco. Das Wort „Ungeziefer“ habe „eine bestimmte Bedeutung“.

Entgleisungen immer häufiger
Biden verwies in diesem Kontext auch auf ein Trump-Interview der konservativen Nachrichtenseite „The National Pulse“ von Ende September. Darin hatte der Ex-Präsident über Migration gesagt, sie „vergifte das Blut“ der USA, und unter anderem behauptet, bei den Migranten handle es sich um Menschen aus „Irrenanstalten“ und um „Terroristen“. Auf der Flucht vor Armut, Gewalt und politischen Krisen kommen derzeit vorwiegend Menschen aus Mittel- und Südamerika sowie aus der Karibik in die USA.

„Ausdrücke wurden im NS-Deutschland verwendet“
„Auch hier werden die gleichen Ausdrücke wiedergegeben, die im nationalsozialistischen Deutschland verwendet wurden“, so Biden. Es gebe viele Gründe, gegen Donald Trump zu sein, „aber verdammt, er sollte nicht Präsident werden“.

Die Rede Trumps in New Hampshire hatte zuvor auch das Weiße Haus zu einem Statement veranlasst. Die Begrifflichkeiten seien „für amerikanische Veteranen, die in den 1940er Jahren die Uniform ihres Landes trugen, erschreckend erkennbar“, sagte ein Regierungssprecher laut US-Medien.

Trump weiter aussichtsreichster Kandidat
Die Präsidentschaftswahl steht am 5. November 2024 an. Bei den Republikanern liegt Trump unter den Anwärtern seiner Partei in Umfragen derzeit mit weitem Abstand vorne. Bei den Demokraten bewirbt sich Präsident Biden um eine zweite Amtszeit - ohne ernst zu nehmende Konkurrenz.

Damit läuft es womöglich auf ein erneutes Rennen zwischen den beiden hinaus. Umfragen deuten darauf hin, dass dies knapp werden könnte.

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