In Österreich geht man derzeit von 60.000 bis 80.0000 Betroffenen aus, die an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa leiden. Die Dunkelziffer dürfte aber deutlich höher liegen. Es kommt dabei zu Entzündungen in verschiedenen Darmabschnitten, welche die Schleimhaut auf Dauer schädigen können
In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Neuerkrankungen an chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) immer weiter gestiegen. Die genauen Ursachen für diese Leiden sind noch nicht endgültig geklärt. Doch man kennt etliche Risikofaktoren, welche die Entstehung fördern können:
Genetische Veranlagung
Wenn enge Verwandte (Eltern, Geschwister) unter CED leiden, erhöht sich das Risiko, die Krankheit zu entwickeln und es wurden in den letzten Jahren vielfältige sogenannte Risikogene identifiziert.
Rauchen
ist eine bekannte Gefahr für die Entwicklung von Morbus Crohn.
Bestimmte Ernährungsgewohnheiten
Insbesondere der Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln und unausgewogene Ernährung könnten die Erkrankung ebenfalls befeuern.
Antibiotika
Der übermäßige oder unangemessene Einsatz diesen Medikamenten sollte vermieden werden, da sie die Darmflora negativ beeinflussen.
Infektionen
Einige Forscher vermuten, dass bestimmte Darminfektionen die Gefahr für CED erhöhen könnten, indem sie das Immunsystem beeinträchtigen.
Es gibt keine spezifische Prävention, um CED zu verhindern, aber das Management der Krankheit und die Vermeidung bekannter Risikofaktoren unterstützen.
Wie wird das Darmleiden behandelt?
„Die wichtigste Säule bei der Behandlung stellen noch immer Medikamente dar, wobei sich in den letzten Monaten und Jahren erfreulicherweise eine enorme Weiterentwicklung mit Zulassung moderner Arzneimittel gezeigt hat“, erklärt Prim. Dr. Hans Peter Gröchenig, Barmherzige Brüder Krankenhaus St. Veit/Glan. „Durch Antikörpertherapien konnte ein deutlich verbessertes Ansprechen auf die Behandlung erreicht werden. Durch die Zulassung einer neuen Wirkstoffgruppe, aber auch neuen Antikörpertherapien sind die Möglichkeiten in diesem Jahr nochmals deutlich erweitert worden.“
Ziel der Behandlung ist es, die Entzündung in den betroffenen Darmabschnitte komplett in den Griff zu bekommen und dadurch eine normale Lebensqualität zu erreichen, was bei knapp 60 Prozent aller Patienten heutzutage möglich ist. Viele Studien haben gezeigt, dass man nur durch eine effektive Kontrolle der chronischen Entzündungen Langzeitkomplikationen wie Darmoperationen, -engstellen, -krebserkrankungen und die Entstehung von Darmfisteln wirksam unterbinden kann.
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