540.000 Gäste erwartet

Ballfieber bei Wienern steigt vor Saisonbeginn

Wien
08.11.2023 16:00

540.000 Gäste erwarten Wiens Ballveranstalter in der heurigen Saison, die am Samstag beginnt. Der Andrang ist groß, Karten gehen schneller weg als früher - obwohl die Gäste, aber auch die Veranstalter die Preissteigerungen spüren.

Wiens Bälle bleiben für Wirtschaftskammer-Spartenobmann Markus Grießler eine „Erfolgsgeschichte“: 540.000 Besucher werden heuer erwartet. Das ist zwar weniger als im Vorjahr, als der Ballhunger nach der Corona-Pause besonders groß war und zur Rekordzahl von 590.000 Besuchern führte - aber mit einem Plus von 20.000 Besuchern im Vergleich zur Saison 2019/20 deutlich mehr als noch vor der Pandemie.

G‘riss um Karten
Besucher kaufen ihre Karten auch immer früher. Die meisten Bälle beginnen am 11. 11. mit dem Vorverkauf. Grießler rät, sich dann schon um Karten zu kümmern, spätestens aber vor Weihnachten. Der Rauchfangkehrerball etwa, der traditionell am ersten Freitag nach dem 11.11. den Auftakt zur Ballsaison bildet, ist laut Veranstalter Pascal Gehrken schon komplett ausverkauft: „Wir haben nur noch ein paar Flanierkarten anzubieten.“

Die Bälle sind mit 175 Millionen Euro Umsatz auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt, gemacht vor allem von den Wienern selbst: Drei Viertel aller Ballbesucher sind Wiener, jeder Dritte über 15 plant einen Ballbesuch - die Hälfte davon sogar zwei oder mehr - und wird im Schnitt 320 Euro ausgeben. Das entspricht ungefähr dem Vorjahresniveau, berechnet man die gestiegenen Preise mit ein.

Was für den Ball ausgegeben wird

Statistisch gesehen teilen sich die 320 Euro pro Ballbesucher auf in:

  • 112 Euro für die Karten
  • 80 Euro für Konsumation auf dem Ball
  • 48 Euro für Garderobe, Schuhe etc.
  • 32 Euro für Frisur und Kosmetik
  • 32 Euro für Dinner vor dem Ball
  • 16 Euro für Taxifahrten

Die gestiegenen Preise belasten auch Veranstalter wie Gehrken: Vor allem Personalkosten seien gestiegen, zugleich „sitzt bei Sponsoren das Börsel nicht mehr so locker“. Man habe die Preise etwa um zehn Prozent angehoben, das sei für die Gäste gerade noch akzeptabel - und für die Veranstalter gerade noch rentabel.

Die Inflation, aber auch Corona haben aber doch Spuren hinterlassen: Jene zwei Drittel der Wiener, die sich nicht für Bälle interessieren, haben nur rund zur Hälfte einfach kein Interesse daran. Rund ein Viertel kann sich Bälle einfach nicht leisten oder will die gestiegenen Preise nicht hinnehmen. Etwa ein weiteres Viertel fühlt sich inzwischen in großen Gruppen unwohl oder hat generell seine sozialen Kontakte reduziert.

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