'Gesegnete Festnahme'

Pfarrer überführt vermeintlichen “Agenten des FBI”

Wien
17.03.2012 16:34
"Der dachte wohl, der Pfaff ist ein Trottel, aber da hat er sich geirrt", schmunzelt Pfarrer Michael. Kurz zuvor hat er einen gesuchten Betrüger, der die Nacht auf seiner Kirchenbank in Wien-Döbling verbracht hatte, der Polizei übergeben. Der 69-jährige Marco Francis M. machte eine große Szene vor dem Altar und gab sich als FBI-Agent aus.

Am Donnerstag in aller Hergottsfrühe öffnete der Baumeister der Pfarre Heiligenstadt in Wien-Döbling die Kirchentüre, als ihm schon ein Englisch sprechender Mann entgegen kam. Er habe im Gotteshaus geschlafen, weil ihm kalt war und er noch dazu eingesperrt worden sei.

Der verdutzte Baumeister übergab den gut gekleideten Amerikaner Pfarrer Michael Hofians. "Ich habe den Herrn in die Pfarrkanzlei gebeten und ihm einen Kaffee gegeben. Dann habe ich noch in aller Ruhe die Messe gefeiert", so Hochwürden zur "Krone".

"FBI-Agent sei er, hat er behauptet"
Der ältere Herr sei ihm aber äußerst suspekt vorgekommen. Und während sich dieser Kaffee trinkend in Sicherheit wähnte, rief Pfarrer Michael die Polizei. "Da hat er sich furchtbar aufgeführt, wollte mit der amerikanischen Botschaft sprechen. FBI-Agent sei er, hat er behauptet. Aber ich muss schon sagen, das hat er sehr gut gespielt!"

Die Beamten bemerkten dann schnell: Da ist ihnen ein dicker Fisch ins Netz gegangen. Der 69-jährige Marco Francis M. hatte einen Stapel Ausweise dabei, zwei davon waren gefälscht. Es stellte sich heraus, dass M. ein in den USA seit dem Jahr 2004 gesuchter Scheckbetrüger ist. Die Vereinigten Staaten haben bereits einen Auslieferungsantrag gestellt. In Österreich ist er seit 2006 wegen kleinerer Betrugsdelikte vorgemerkt. In Haft sitzt er nun wegen fremdenpolizeilicher Delikte. Er bewegte sich als sogenanntes U-Boot durchs Land.

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