Fettsteuer-Debatte

Stöger: “Köpfe und Bäuche erreichen, keine Steuern”

Österreich
12.03.2012 10:18
Jeder zweite Erwachsene und jedes vierte Kind in Österreich ist übergewichtig. Geht es nach UN-Experten, sollten Steuern auf Soft Drinks und Junk Food eingeführt werden, um die Menschen zu einer gesünderen Ernährungsweise zu bewegen. Gesundheitsminister Alois Stöger hält davon nichts. In der ORF-Sendung "Im Zentrum" am Sonntagabend sprach er sich gegen eine sogenannte Fettsteuer aus: "Wir müssen die Köpfe und Bäuche der Menschen erreichen und nicht neue Steuern erfinden."

Das Umfeld der Menschen müsse laut Stöger so verändert werden, dass jeder Zugang zu gesunder Ernährung hat. Als Beispiel führte er die neue Kampagne "Weniger Salz ist g'sünder" von österreichischen Bäckern an. Diese wollen mit der Reduktion von Salz für Brot und Gebäck einen Beitrag zur Verringerung des überhöhten Salzkonsums in Österreich leisten und damit die Vermeidung von Herz-Kreislaufkrankheiten unterstützen. "Die Industrie ist gefordert mehr solche Überlegungen anzuführen", sagte der Minister.

Einen wichtigen und richtigen Schritt sieht Stöger auch im sogenannten Nationalen Aktionsplan Ernährung (NAP.e). Mehr als 100 Maßnahmen im NAP.e sollen das Essverhalten der Österreicher verbessern. Zehn Millionen Euro wurden für die Umsetzung in den kommenden drei Jahren zur Verfügung gestellt.

Richtige Ernährung von klein auf
"Ein Umdenken muss schon von klein auf beginnen", forderte die Ernährungswissenschafterin Dagmar von Cramm. Gesundes Essen müsse Kindern schmackhaft gemacht werden. Dem stimmte auch der Ernährungsmediziner Kurt Widhalm von der MedUni Wien zu: "Information alleine genügt nicht". Das Verhalten der Menschen müsse frühzeitig beeinflusst werden. "Wir müssen alles tun, um den Respekt vor den Lebensmitteln wieder zu erhöhen", sagte Widhalm. Eine Verhaltensänderung würde allerdings "Monate, wenn nicht Jahre" dauern.

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