"Werk der Zionisten"

Teheran: Atom-Wissenschaftler bei Explosion getötet

Ausland
11.01.2012 09:02
Im Norden der iranischen Hauptstadt Teheran ist am Mittwoch eine Autobombe explodiert. Eine Person wurde getötet, zwei verletzt, meldeten Nachrichtenagenturen. Ein Motorradfahrer habe die Bombe unter dem Auto platziert. Sie sei nahe einer Universität detoniert, bei dem Opfer handle es sich um einen Hochschulprofessor und führenden Atomwissenschaftler des Landes.

Der Tote sei der 32-jährige Chemiker Mostafa Ahmadi Roshan, leitender Mitarbeiter der Urananreicherungsanlage in Natanz. Auch der Fahrer Roshans starb, ein weiterer verletzter Insasse des Wagens konnte erfolgreich operiert werden. Die iranische Atomorganisation teilte mit, Roshan sei "einer der Diener der Nuklearindustrie" gewesen, ohne dessen genaue Position zu benennen. Der Iran macht Israel für den Anschlag verantwortlich - er sei mit ähnlichen Attentaten auf Atomwissenschaftler in den vergangenen Jahren zu vergleichen.

Anschlag "ein Werk der Zionisten"
"Die Bombe war magnetisch und vom gleichen Typ wie jene, die zuvor zur Ermordung von Wissenschaftlern verwendet wurden - das ist ein Werk der Zionisten", sagte Teherans Vizegouverneur Safar-Ali Baratloo. Auch Regierung und Parlament in Teheran verurteilten das Attentat und warfen "imperialistischen Mächten", namentlich Israel und den USA vor, daran beteiligt gewesen zu sein. "Die Feinde des Iran sollen wissen, dass sie mit solchen terroristischen Akten den wissenschaftlichen Fortschritt des Iran nicht stoppen können", sagte der iranische Vizepräsident Mohammed Reza Rahimi in einem Statement, das die Nachrichtenagentur ISNA verbreitete.

Teheran macht Israel für Morde verantwortlich
Ähnlich argumentierte die Führung in Teheran auch nach den früheren Attentaten. 2010 und 2011 wurden drei iranische Forscher bei Autobombenanschlägen getötet. Mindestens zwei von ihnen arbeiteten am iranischen Atomprogramm. Einer der Anschläge ereignete sich vor genau zwei Jahren, am 11. Jänner 2010. Staatspräsident Mahmoud Ahmadinejad machte damals Israel für den Mord verantwortlich. Mehrere angebliche Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad wurden festgenommen. Über deren genaue Zahl und Identität wurde nichts bekannt.

Zuletzt wurden im November des Vorjahres der Chef des Programms für ballistische Raketen der Revolutionsgarden, General Hassan Moghaddam, und sieben weitere Menschen bei einer Explosion eines Munitionslagers in Bidganeh im Südwesten Teherans getötet. Während Behörden von einem Unfall sprachen, gehen manche Beobachter davon aus, dass Israel auch hinter dieser Explosion steckte.

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