Spindelegger drängt darauf, die Briten doch noch zu überzeugen, dass sie zukünftig einer Kooperation mit der EU nicht so kritisch gegenüberstehen. Er plädiert dafür, "neue Felder zu erkunden, wie man wieder mehr Gemeinsamkeit erreichen kann".
"Ich glaube, dass beide so abhängig voneinander sind - die EU von Großbritannien und umgekehrt -, dass wir in Zukunft gemeinsam den Weg gehen sollen und nicht getrennt", betonte der Außenminister.
Er habe selbst vor Kurzem in London bei Premierminister David Cameron und Außenminister William Hague gehört, dass es großes Interesse gebe, dass Großbritannien in dieser Union bleibe. "Wir haben das nicht infrage zu stellen. Ich hielte das auch nicht für sinnvoll. Wir würden dadurch nicht ein Zeichen von Stärke der EU zeigen, sondern ein Zeichen von Schwäche und fehlender Geschlossenheit."
Unmut über deutsch-französische Achse geäußert
Bei dem Gespräch mit Merkel brachte Spindelegger außerdem auch seinen Unmut über die seiner Ansicht nach teilweise zu dominante deutsch-französische Achse zum Ausdruck. "Einiges ist nicht optimal gelaufen", kleine Länder hätten das Gefühl, gegenüber den Entscheidungen des starken Duos Merkel/Sarkozy "ohnmächtig" zu sein, kritisierte Spindelegger.
Merkel habe dahingehend aber "Sensibilität" gezeigt und versichert, künftig mit allen EU-Mitgliedsländern besser zu kommunizieren.
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