Mure 2 Kilometer lang

Mega-Bergsturz in Tirol: Jetzt ist Ursache bekannt

Tirol
12.06.2023 13:40

Aufgehender Permafrost dürfte die Ursache für den gewaltigen Bergsturz am Sonntagnachmittag im Bereich des knapp 3400 Meter hohen Fluchthorns im Tiroler Silvrettagebiet gewesen sein. Zu diesem Schluss kamen am Montag Geologen nach einem Erkundungsflug mit dem Hubschrauber. Weit mehr als 100.000 Kubikmeter Material dürften abgebrochen sein. Das genaue Ausmaß ist jedoch weiter unklar.

Die Abbruchstelle im Hochgebirge befindet sich etwa neun Kilometer Luftlinie südlich von Galtür (Bezirk Landeck) entfernt. Nach den ersten Erkenntnissen der Landesgeologie infolge des Erkundungsflugs handelt es sich um jedenfalls mehr als 100.000 Kubikmeter Material, das Sonntag um 15.05 Uhr abgebrochen ist, hieß es am frühen Montagnachmittag vom Land Tirol. Das gewaltige Ausmaß wurde bei einem Hubschrauberflug ersichtlich.

Vermessungen sollen Aufschluss bringen
Eine exakte Angabe zur Menge des Abbruchmaterials sei derzeit noch nicht möglich. „Dazu werden in weiterer Folge Vermessungen initiiert, die eine detaillierte Angabe zulassen. Der betroffene Steig ist ab der Jamtalhütte bereits großräumig gesperrt. Weitere mögliche Sperren bzw. allfällige Wegverlegungen werden auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse geprüft.“

Aufgehender Permafrost als Ursache
Die Ursache für den massiven Felssturz verorten die Experten der Landesgeologie im aufgehenden Permafrost im Hochgebirge. „Im Zuge des Erkundungsflugs wurden freigelegte Eisflächen festgestellt. Weitere Felsabbrüche in diesem hochalpinen Bereich können nicht ausgeschlossen werden“, hieß es weiter.

Bergretter filmte Bergsturz 
Der Felssturz und die dadurch ausgelöste Mure haben eine Länge von zirka zwei Kilometern erreicht. Ein Bergretter, der mit seiner Partnerin gerade mit dem Mountainbike im Bereich der Jamtalhütte unterwegs war, filmte den Bergsturz mit. 

Zitat Icon

Der halbe Gipfel wurde durch den Abbruch weggerissen. Auch das Gipfelkreuz fehlt. Fünf Minuten nach dem Felssturz bildete sich ein wilder Sturzbach, der nur wenige Meter an der Jamtalhütte vorbeigerauscht ist. Zum Glück war niemand unterwegs.

Bergretter Riccardo Mizio

Umgehend flog der Polizeihubschrauber den Bereich ab. Bergsteiger konnte die Besatzung zum Glück aber keine wahrnehmen. Dies ist wohl auch dem Umstand zu verdanken, dass die beliebte Jamtalhütte noch geschlossen hat. Auch von der Heidelberger-Hütte soll vor dem Abbruch niemand auf dem Weg Richtung Fluchthorn gewesen sein.

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