Jeder Tropfen zählt

Coca-Cola schützt wertvolle Ressource Wasser

13.06.2023 14:21

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Die Wetterextreme und damit verbundene Trockenperioden treten auch in Österreich immer häufiger auf. Der Klimawandel könnte bis 2050 die verfügbaren Grundwasserreserven um bis zu einem Viertel reduzieren. In den betroffenen Regionen machen sich die Menschen zunehmend Gedanken über den Wasserverbrauch, damit das Wasser nicht knapp wird. Wir haben mit Herbert Bauer, General Manager bei Coca-Cola HBC Österreich, über die wichtige Bedeutung und den nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser gesprochen.

Coca-Cola weiß um die wichtige Rolle, die dem Unternehmen beim Thema Wasserschutz zukommt. „Mit zielgerichteten Maßnahmen ist es uns gelungen, unseren Wasserverbrauch pro produziertem Liter Getränk in den letzten zehn Jahren um 45 Prozent zu reduzieren“, bilanziert Herbert Bauer, General Manager bei Coca-Cola HBC Österreich die Bemühungen in Österreich. Das Mineralwasseraufkommen der Römerquelle wird möglichst schonend und im Einklang mit behördlich festgelegten maximalen Entnahmemengen bewirtschaftet.

Coca-Cola ist fast überall auf der Welt tätig - in mehr als 200 Ländern - und übernimmt in Regionen, die mit Wasserknappheit konfrontiert sind und in denen das Unternehmen Rohstoffe bezieht, Verantwortung zum Schutz der lokalen Wasserressourcen. Gemeinsam mit Partnern konzentriert sich der Getränkehersteller auf die Erhöhung der Wassersicherheit, um Mensch und Ökosystem Zugang zu einer kontinuierlichen Versorgung mit sauberem Wasser zu verschaffen.

„Krone“: Wie wichtig ist Wasser für das Kerngeschäft von Coca-Cola Österreich und welche Rolle spielt es in Ihrem Herstellungsprozess?
Herbert Bauer: Wasser ist naturgemäß der Hauptbestandteil unserer Getränkeproduktion. Wasser wird aber nicht nur für unsere Produkte selbst, sondern auch für viele Herstellungsschritte benötigt.

Welche Maßnahmen ergreift Coca-Cola Österreich, um den Wasserverbrauch in der Produktion zu reduzieren? Welche Rolle spielt Technologie in diesem Prozess?
Um sicherzustellen, dass wir nachhaltig mit der wertvollen Ressource umgehen, setzen wir in unserem lokalen Produktionszentrum im burgenländischen Edelstal laufend prozess- und verhaltensbasierte Verbesserungsmaßnahmen und investieren in neue Technologien. Um sichtbar und vergleichbar zu machen, wie viel Wasser wir innerhalb der Produktion benötigen, betrachten wir den zentralen Indikator für unseren Wasserverbrauch „WUR (Water Usage Ratio)“. Dieser zeigt auf, wie viel Wasser wir pro Liter erzeugtem Getränk verbrauchen. Das Produktwasser ist darin bereits inkludiert. Die Kennzahl hilft uns dabei, die Fortschritte aufzuzeigen, die durch Einsparungsmaßnahmen erzielt werden und macht die Coca-Cola HBC Werke untereinander vergleichbar. Mit 1,58 Litern Frischwasserverbrauch pro Liter erzeugtem Getränk verzeichneten wir bei Coca-Cola HBC Österreich 2022 den historisch geringsten relativen Wasserverbrauch bisher. Seit Messbeginn 2013 konnten wir diese Kennzahl um 45 Prozent verringern.

Plant Coca-Cola Österreich, in Zukunft noch stärker in innovative Technologien zur Verringerung des Wasserverbrauchs und zur Verbesserung der Wasserqualität zu investieren?
Bereits 2022 konnten wir - primär durch verhaltens- und prozessbasierte Maßnahmen - erneut eine deutliche Verbesserung des relativen Wasserverbrauchs erzielen (1,58 Liter pro Liter produziertem Getränk vs. 1,62 Liter im Jahr 2021). Um dieses gute Ergebnis zu halten und unseren Wasserverbrauch weiterhin nachhaltig senken zu können, werden auch für 2023 Einsparmöglichkeiten evaluiert und erarbeitet. Maßgeblich für den erfreulichen Jahresabschluss waren Projekte wie die Harmonisierung und Optimierung der sogenannten Cleaning-in-Place (CIP) Systeme, die eine jährliche Einsparung von 6,85 Millionen Litern Frischwasser mit sich bringt. Aktuell in Planung befindliche Projekte zielen auf die Erweiterung des Recyclings von in der Produktion verwendetem Wasser ab, der Fokus für das Jahr 2023 liegt aber weiterhin auf verhaltens- und prozessbasierten Verbesserungen. Weitere Möglichkeiten werden laufend evaluiert.

Inwiefern engagiert sich Coca-Cola Österreich für nachhaltige Projekte rund um das Thema Wasser in Österreich und darüber hinaus?
Die Aufrechterhaltung von Kreisläufen stellt eines der zentralen Anliegen des heimischen Coca-Cola Systems, aber auch international dar: Bei der lebenswichtigen Ressource Wasser ebenso wie im Recycling von Verpackungen und dem Schutz lokaler Lebensräume.

Welche Herausforderungen sieht Coca-Cola Österreich in Bezug auf die Verfügbarkeit von Wasser und seine Auswirkungen auf zukünftige Geschäftsentscheidungen?
Klimawandel, Trockenperioden und Extremwetterereignisse treten verstärkt auch in Österreich auf und rücken damit verbundene Ressourcenengpässe in den Mittelpunkt öffentlichen Interesses. Diesen nachhaltigen Herausforderungen können wir nur gemeinsam begegnen: Gerade die Umsetzung von Maßnahmen zum Wasser- und Quellschutz erfordert kollaborative Ansätze, an denen Unternehmen und die Industrie, Regierung und Gemeinden sowie Organisationen der Zivilgesellschaft gleichermaßen mitarbeiten sollen und müssen.

Auch wir sehen es als unsere Verantwortung, uns in Bezug auf das Thema „Wasser“ einerseits bewusstseinsschaffend, aber auch mit konkreten Lösungsvorschlägen aktiv in den öffentlichen Dialog einzubringen. Der enge Kontakt zu unseren Stakeholdern in der Region - den Gemeinden sowie Verbänden - ist gut etabliert und eine wichtige Basis für die gemeinsame Arbeit an Herausforderungen wie der Aufrechterhaltung des guten Gewässerzustandes und des nachhaltigen Wasserhaushalts.

Bei wie vielen Kubikmetern liegt die derzeitige Wassereinsparung von Coca‑Cola?
Im vergangenen Jahr konnten wir durch gezielte Maßnahmen rund 6,9 Millionen Liter Frischwasser zusätzlich einsparen.

Im Jahr 2015 war Coca-Cola das erste Fortune-500-Unternehmen, das das gesamte Volumen des in seiner globalen Getränkeproduktion verwendeten Wassers der Umwelt auch wieder zuführte - fünf Jahre früher als geplant. Seitdem tut Coca-Cola dies jedes Jahr. Wie kann man sich das vorstellen? Welche Maßnahmen sind dazu global betrachtet nötig, um dieses Ziel zu erreichen?
Unsere Wasserstrategie ist zentrales Element unseres Geschäfts und wird in allen Ländern, in denen wir tätig sind, zielstrebig umgesetzt. Dies reicht von Verbesserungen in unseren eigenen Betrieben, über unsere gesamte Wertschöpfungskette bis hin zu zahlreichen Umweltprojekten, die wir gemeinsam mit renommierten Umweltschutzorganisationen umsetzen. In Europa haben wir im Jahr 2021 der Natur 236 % des Wassers, das wir in unseren Getränken verwendet haben, durch 51 Projekte zurückgegeben.

Coca-Cola arbeitet auch an der Erhöhung der Wassersicherheit, um den Menschen und den Ökosystemen in den Gebieten, in denen das Unternehmen tätig ist und Rohstoffe bezieht, Zugang zu einer kontinuierlichen Versorgung mit sauberem Wasser zu verschaffen. Gibt es hierzu ein konkretes Beispiel, ein Projekt das Coca-Cola besonders am Herzen liegt?
Aktuell unterstützen wir über die The Coca-Cola Foundation ein Projekt im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel zur Erhaltung des Lebensraums bei den Zitzmannsdorfer Wiesen, wo die Wiederbefeuchtung durch einfache Wehrkonstruktionen zur Absperrung von Entwässerungsgräben ermöglicht werden soll.

Österreich und die wertvolle Ressource Wasser

In Österreich hat sich die Einstellung zur Wasserknappheit grundlegend geändert. Obwohl das Land reich an Wasser ist, sind Niederschläge und Wasserressourcen regional ungleichmäßig verteilt. Der Klimawandel könnte bis 2050 die nachhaltig verfügbaren Grundwasserreserven um bis zu einem Viertel reduzieren. Gleichzeitig wird der Wasserbedarf um bis zu 15 % steigen, da Bevölkerung, Wirtschaft und Landwirtschaft weiter wachsen. Das österreichische Trinkwasser wird fast zu 100 % aus Grund- und Quellwasser gewonnen. Circa die Hälfte dieser Menge stellt das Grundwasser. Die wertvollen Wasserressourcen werden durch entsprechende Vorgaben im österreichischen Wasserrechtsgesetz gut geschützt.