Erst nach Montenegro, dann nach Serbien: Es ist kein Zufall, dass der Bundeskanzler seine Besuche bei den beiden EU-Kandidaten mit dem (Stief-)Bruder Serbiens begann.
Montenegro, der kleine Staat an der Adria, ist nicht nur geografisch das Gegenstück zu dem Balkan-Schwergewicht Serbien. Es hat eine lebhafte Demokratie, ist Mitglied der NATO, folgt den Sanktionen gegen Russland und hat eine klare europäische Vision.
So könnte Montenegro der erste Staat am Westbalkan sein, der nächstes Mitglied der EU wird. Den Euro hat es schon eingeführt, allerdings ohne Mitglied der Währungsgemeinschaft zu sein. Für Brüssel macht die Kleinheit des Landes den Beitrittsprozess einfacher. Montenegro zählt nicht mehr als 600.000 Einwohner mit Minderheiten aus allen Balkanländern.
Kompliziert ist das Verhältnis zu Serbien und das geht bis in historische Zeiten zurück. Etwa ein Drittel der Einwohner betrachtet sich als Serben. Dazu trägt auch das Gewicht der Serbisch-Orthodoxen Kirche bei, deren ultrareaktionärer Nationalismus von Montenegrinern als Einmischung empfunden wird. Dies gilt auch für Russland, das den NATO-Beitritt mit Methoden verhindern wollte, die bis hin zu Putschgerüchten reichten. Montenegro war der Schlussstein gewesen, der die gesamte Adriaküste vor Russland verschlossen hat. Daran ändern auch die russischen Oligarchen an der Sonnenküste nichts mehr.
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