Immer mehr Vorschulkinder haben Probleme mit dem Reden (Satzbau, Wortschatz, Erzählfähigkeit) und dem sinnerfassenden Zuhören auf Deutsch - auch solche mit der Muttersprache Deutsch. Das offenbart eine detailreiche Landtagsanfrage der Neos bei Bildungsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP).
Nach statistischen Zahlen sieht das Ergebnis mit stabilem Aufwärtstrend so aus: Im Kindergartenjahr 2017/18 wurde mittels spezieller Tests spezifischer Sprachförderungsbedarf bei 2567 Kindern mit Erstsprache Deutsch und bei 5273 Kindern mit anderer Muttersprache als Deutsch festgestellt. In Summe waren das 7840 Kinder, die noch keine Schule besuchten. Im Kindergartenjahr 2021/22 waren es schon 3273 deutsche Muttersprachler und 6361 Kinder mit Deutsch als Zweitsprache, die Sprachförderung brauchten. Macht 9634. Im Jahr 2022 kümmerten sich landesweit 598 Sprachförderprädagoginnen und -pädagogen um diese Kinder; da fehlt allerdings ein Zahlenvergleich mit früher.
Auch finanzieller Aufwand steigt
Mit steigenden Kinderzahlen in der sprachlichen Frühförderung steigt auch der finanzielle Aufwand. 2017/18 zahlte das Land 3,98 Millionen Euro Kostenersatz an die Gemeinden, 2021/22 waren es bereits 5,26 Millionen Euro. Wobei das Land OÖ durchschnittlich 80,6 Prozent der Kosten übernimmt, das restliche Fünftel tragen die Gemeinden.
Was Hänschen nicht lernt...
LH-Vize Haberlander betont, dass die Weiterentwicklung der Qualität der Sprachförderung stets vorangetrieben werde. Neos-Anfragestellerin Julia Bammer mahnt: „Werden Kinder mit Sprachdefiziten nicht ausreichend individuell unterstützt, zieht sich das durch ihr ganzes Bildungs- und Erwerbsleben und trifft damit früher oder später auch unsere Betriebe.“
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