Autos, die begeistern

Klassiker & Premieren: Treffen der Design-Giganten

Motor
24.05.2023 00:00

Automessen haben es in den letzten Jahren besonders schwer, in der öffentlichen Meinung zu bestehen. Sogar die IAA (seit 2021 in München zu Hause) stellt mittlerweile mehr Fahrräder als Autos aus. Doch in München will sich nun ein weiteres Automobil-Format einen Namen machen und etablieren: Der jüngst erstmals veranstaltete „Car Design Event“ brachte eine Reihe hochkarätige Autodesigner zusammen - und dazu eine Menge begehrenswerter Autos und Studien.

(Bild: kmm)

Audi-Design-Chef Marc Lichte brachte das Grandsphere Concept (zum Anfassen) mit in den Drivers & Business Club in der Münchner MotorWorld, Volkswagen-Design-Chef Andreas Mindt den VW ID2.all (nicht zum Anfassen - er hat kein Interieur), Marcus Holzinger den ELegend EL1, der an den legendären Audi Sport Quattro erinnert und siebenstellig kosten wird.

Europa-Premieren stellte Luc Donckerwolke - den man selbst schon als Design-Ikone bezeichnen kann - in seiner Eigenschaft als Kreativ-Chef von Hyundais Premium-Ableger Genesis vor: die Trilogie aus Genesis X Convertible, X Concept und X Speedium Coupé, das eigentlich ein Shooting Brake ist, sowie das GV80 Coupé Concept. Am Rande verkündete er, dass das Cabrio in Serie gehen werde. Und mehr noch: Der Österreich-Start der Marke ist nun fix und soll nächstes Jahr stattfinden.

Diskutiert wurde die Zukunft des Autodesigns, zu der auch die Gestaltung mittels künstlicher Intelligenz gehören wird. Alle Anwesenden Fachleute (darunter auch Professor Othmar Wickenheiser von der Fakultät für Design der Hochschule München mit einigen seiner Studenten) waren sich darin einig, dass „AI“ von menschlicher Kreativität ersonnenes Design nicht ersetzen, aber doch manches erleichtern und neue Perspektiven aufzeigen kann. Und sogar die Arbeit an Ton-Modellen wird weiter hochgehalten, weil die Einschränkungen im Designprozess ausschließlich am Bildschirm zu groß seien, hieß es aus dem Hyundai-Design.

Alpina-Chef Andreas Bovensiepen spannte den Bogen von der Moderne bis zu den Auto-Klassikern von allen Anwesenden am weitesten: Er fuhr jeden einzelnen Klassiker, der für Probefahrten ausgestellt war. Nur seinen BMW Alpina Z1 überließ er den anderen. Stattdessen war er unterwegs in einem 50er-Jahre-Käfer, einem Audi V8 D1 Rennwagen, den Zulieferer ZF mitgebracht hat, im Lancia Beta Coupe Rallye Auto, den Sporting Cars in Erlangen aufgebaut hat, im VW Golf IV R 32 oder auch im McLaren Artura. Nicht nur er hätte gerne auch den ersten Honda NSX und den Honda S800 gefahren, doch die bereicherten die Ausstellung nur mit ihrer Anwesenheit.

Letztlich gestaltete sich der erste Car Design Event wie ein Familientreffen ohne jede Konkurrenz: Designer und andere Vertreter verschiedener großer Marken, dazu Journalisten trafen aufeinander und tauschten sich aus, ohne dass etwas von Konkurrenz zu spüren gewesen wäre. Die Begeisterung für das Automobil vereinte mehr, als die Jagd nach Auflage, Zugriffen und Verkaufszahlen zu trennen vermögen. Im Mai 2024 wieder in München, später auch international.

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