Der Chef einer Transportfirma soll seinen Mitarbeiter nach ungerechtfertigten Gehaltsforderungen attackiert haben. „Alles gelogen“, entgegnet der 40-Jährige vor Gericht. Dem Ungarn drohen nun wegen schwerere Körperverletzung bis zu fünf Jahre Haft. Prozess vertagt.
Ein abgebrochener Zahn, ein blutunterlaufenes Auge sowie ein gebrochener Finger sind die Bilanz eines überraschenden „Mitarbeitergespräches“ Mitte Februar vor einer Postfiliale im Bezirk Scheibbs. Ein 32-Jähriger wollte sich von seinem Chef – beide Ungarn – 1500 Euro Vorschuss pumpen. Nachdem ihm der 40-Jährige schon öfter Geld geborgt hatte, war diesmal Schluss. „Dann höre ich auf der Stelle auf, zu arbeiten“, soll er seinem Dienstgeber gedroht haben.
Aus dem Streit entbrannte ein handfestes Gerangel samt Faustschlägen und Fußtritten, bei dem beide zu Boden gingen. Nun musste sich der bereits vorbestrafte 40-jährige Transportunternehmer wegen schwerer Körperverletzung vor Gericht in St. Pölten verantworten.
Bis zu fünf Jahre Haft drohen
„Er hat mich plötzlich aus dem Nichts von hinten attackiert“, so das Opfer. Er sei bis heute traumatisiert und leide unter Schmerzen, kann sich aber aufgrund seiner Bewusstlosigkeit an die Details nicht mehr wirklich erinnern. „Alles Lügen, sein Kopf wurde bei dem Sturz selbst auf den Beton geschlagen“, entgegnet der Angeklagte. Warum der 32-Jährige dann auf beiden Gesichtshälften Verletzungen erlitt, soll nun ein medizinisches Gutachten klären.
„Das Gutachten kann die Verletzungen mit dem Sturz in Zusammenhang bringen“, hofft Verteidigerin Andrea Schmidt auf Klarheit. Auch ein bis dato verschollener Zeuge der Auseinandersetzung soll Aufschluss geben. Prozess vertagt.
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