Lenker gesucht

Deshalb leidet der Obus unter dem Chauffeursmangel

Salzburg
14.05.2023 09:00
Salzburgs Öffi-Passagiere sind leidgeprüft. Nach jahrelang dünnem Sommerfahrplan, reicht es jetzt auch schon unter dem Jahr nur mehr zum Viertelstundentakt. Die „Krone“ kennt die Gründe für die Personalnot.

Zunächst sollte es eine vorübergehende Notlösung sein. Im Oktober 2022 verkündete die Salzburg AG die Umstellung auf einen 15-Minuten-Takt. Zunächst sollte es sich um eine vorübergehende Maßnahme handeln. Aktuell bleibt der reduzierte Fahrplan aber mindestens bis Ende des Sommers aufrecht. Anfangs waren viele Corona-Erkrankungen bei den Bus-Chauffeuren der Grund, mittlerweile ist es ein allgemeiner Personalmangel bei den Fahrern. Der hat sich seit Jahren aufgebaut.

Denn schon bei der Obus-Krise 2018 spielte der Personalmangel eine große Rolle. Zwar lag die Anzahl der Mitarbeiter im Prüfzeitraum 2015 bis 2021 meistens im Soll, Ausnahme waren die Jahre 2017 und 2018. „Im Jahr 2018 war die Unterschreitung des Planwertes mit rund 17 Vollzeitstellen relativ hoch. Dieser Fehlbestand war Mitauslöser der Obus-Krise“, heißt es im Kontrollamtsbericht der Stadt zum Obus-Verkehr. Zwar baute die Salzburg AG den Mitarbeiterstand wieder auf, das war aber nicht nachhaltig. Das Kontrollamt bemängelt, dass eine zu geringe Personalreserve eingeplant wurde.

Viele Wechsel bei den fahrenden Mitarbeitern
Dazu kommt ein ungewöhnlich starker Mitarbeiterwechsel. 30 Prozent der Kündigungen erfolgte im ersten Jahr im Betrieb, weitere 30 Prozent in den folgenden vier Jahren. „Insgesamt erfolgten daher fast 60 Prozent der Austritte innerhalb der ersten fünf Jahre der Betriebszugehörigkeit“, schreiben die Prüfer des Kontrollamts.

Dennoch wurde das – im Herbst 2022 schließlich eingetretene – Risiko einer neuerlichen Personalkrise betriebsintern sträflich unterschätzt. „Das Risiko zur Fahrzeug- und Mitarbeiterbereitstellung wurde massiv unterschätzt“, heißt es im Kontrollamtsbericht. Obwohl das aufgrund der Personalsituation „eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit und massive Auswirkungen hatte“.

Von der Salzburg AG heißt es, dass man aktuell an allen Schrauben drehe, um so schnell wie möglich wieder zum Zehn-Minuten-Takt zurückzukehren. „Wir schaffen es, natürliche Abgänge zu kompensieren. Mit diesem Stand ist es aber noch nicht möglich, einen kürzeren Takt zu fahren“, teilt ein Sprecher mit.

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