Denn aus kleinen Ärgernissen werden mit der Zeit große. In gewisser Weise ist das gegenseitige Konfliktpotenzial damit durchaus mit jenem der offenen Zahnpastatube in Beziehungen zu vergleichen. Man hängt seinen Ärger an für sich betrachtet recht harmlosen Begebenheiten auf, doch mit der Zeit beginnen sich negative Emotionen wie Ärger und Wut aufzubauen. Und das belastet die gesamte Zusammenarbeit.
Klare Aussagen
Oft ist deinem Kollegen jedoch gar nicht bewusst, dass du dich durch sein Verhalten gestört fühlst. Grundzüge, die man sich im Laufe seines Lebens angewöhnt hat, gehören zum natürlichen Verhalten und passieren daher einfach, ohne beabsichtigt zu sein. Der Kollege, der sich immer deine Schere ausborgt und dann vergisst, ist einfach in Gedanken schon wieder bei der nächsten Aufgabe. Der Kollege, der zu spät zum Meeting kommt, nimmt sich generell zu viel vor, weil er vielleicht niemandem einen Korb geben möchte. Es steht meist keine böse Absicht dahinter. Das solltest du dir vor Augen halten.
Und dennoch solltest du diese Verhaltensweisen nicht einfach kommentarlos hinnehmen. Denn dann beginnt sich Wut aufzubauen. Sprich deinen Kollegen das nächste Mal auf das störende Verhalten an. Aber nicht aufgebracht. Erkläre, warum dich das Verhalten stört und was es bei dir auslöst: Unruhe, Nervosität, wenn du warten musst. Stress, weil du in deiner Arbeit unterbrochen bist, bis du deine sieben Sachen wieder beisammen hast.
Keine Besserung?
Lässt das deinen Kollegen relativ kalt, dann solltest du kontrolliert zurückschlagen und ihm damit einen Spiegel vorhalten. Natürlich sollte dies so geschehen, dass du dir nicht selbst schadest: Zu spät kommen bei einem wichtigen Meeting fällt letzten Endes nur auf dich negativ zurück. Aber bei einer Teambesprechung zu zweit einfach einmal zwanzig Minuten zu spät dran zu sein, wird eine gewisse Wirkung zeigen.
Nützt das alles nicht und wirst du wirklich in deiner Arbeitsleistung behindert, dann musst du nach einem nochmaligen Gespräch mit dem Kollegen einmal den Chef aufsuchen. Denn längerfristig wirkt sich das Verhalten deines Kollegen dann negativ auf die ganze Abteilung aus. Bist nur du betroffen, dann überlege dir, wie man deinen Aufgabenbereich räumlich oder inhaltlich eventuell anders gestalten kann, damit es weniger Berührungspunkte gibt, und schlage dies deinem Chef als Lösung vor.
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