Vier Beamte in U-Haft
Drogengeschäfte: Polizeiskandal schockt Frankreich
Der stellvertretende Kripo-Chef und seine Ehefrau befinden sich wegen Korruptionsverdachts im Zusammenhang mit Drogengeschäften seit Donnerstag in Untersuchungshaft. Am Freitag wurden dann drei weitere Beamte der Lyoner Polizei festgenommen.
Informanten mit unterschlagenem Rauschgift bezahlt
Auf die Spur ihrer Kollegen kamen die Ermittler, als Ende letzten Jahres in einem Appartement im schicken Pariser Vorort Neuilly ein internationaler Rauschgiftring aufflog. Der stellvertretende Kripo-Chef soll unter anderem Informanten mit unterschlagenem Rauschgift "bezahlt" haben. Seine Ehefrau, die ein Luxushotel betreibt, war zunächst ebenfalls in Gewahrsam genommen worden.
Die Behörden ermitteln aber auch wegen des Verdachts der illegalen Geldwäsche, unter anderem über ein Konto in Genf, gegen die festgenommenen Beamten. Französische Polizisten sind in die Schweiz gefahren, um auch das zu untersuchen.
Innenminister kündigte harte Strafen an
Sprecher von Polizeigewerkschaften äußerten sich in den Medien entsetzt. Korruption bei der Polizei auf dieser hohen Ebene sei aber sehr selten. Um so einen Fall zu finden, müsse man schon sehr weit zurückgehen, so der Gewerkschaftschef Emmanuell Roux. Frankreichs Innenminister Claude Gueant stellte harte Strafen in Aussicht, sollte sich ein schuldhaftes Verhalten der festgenommenen Polizisten herausstellen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.