Vier Beamte in U-Haft

Drogengeschäfte: Polizeiskandal schockt Frankreich

Ausland
30.09.2011 19:46
Ein Skandal bei der Polizei schockiert Frankreichs Öffentlichkeit: Vier ranghohe Polizisten der ostfranzösischen Stadt Lyon sind inzwischen in Polizeigewahrsam und werden vernommen - unter ihnen der stellvertretende Chef der Kriminalpolizei ebenso wie der oberste Beamte der Abteilung Organisiertes Verbrechen. Sie sollen in Kokainhandel und andere Verbrechen verstrickt sein.

Der stellvertretende Kripo-Chef und seine Ehefrau befinden sich wegen Korruptionsverdachts im Zusammenhang mit Drogengeschäften seit Donnerstag in Untersuchungshaft. Am Freitag wurden dann drei weitere Beamte der Lyoner Polizei festgenommen.

Informanten mit unterschlagenem Rauschgift bezahlt
Auf die Spur ihrer Kollegen kamen die Ermittler, als Ende letzten Jahres in einem Appartement im schicken Pariser Vorort Neuilly ein internationaler Rauschgiftring aufflog. Der stellvertretende Kripo-Chef soll unter anderem Informanten mit unterschlagenem Rauschgift "bezahlt" haben. Seine Ehefrau, die ein Luxushotel betreibt, war zunächst ebenfalls in Gewahrsam genommen worden.

Die Behörden ermitteln aber auch wegen des Verdachts der illegalen Geldwäsche, unter anderem über ein Konto in Genf, gegen die festgenommenen Beamten. Französische Polizisten sind in die Schweiz gefahren, um auch das zu untersuchen.

Innenminister kündigte harte Strafen an
Sprecher von Polizeigewerkschaften äußerten sich in den Medien entsetzt. Korruption bei der Polizei auf dieser hohen Ebene sei aber sehr selten. Um so einen Fall zu finden, müsse man schon sehr weit zurückgehen, so der Gewerkschaftschef Emmanuell Roux. Frankreichs Innenminister Claude Gueant stellte harte Strafen in Aussicht, sollte sich ein schuldhaftes Verhalten der festgenommenen Polizisten herausstellen.

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