„Ortsbildschutz“

Hier ist Photovoltaik weiter nicht erlaubt

Wolfgang Rainer möchte eine Solar-Anlage auf das Dach seines Halleiner Altstadthauses stellen. Der Ortsbildschutz schmetterte sein Ansuchen ab. Denn: Eine Anlage würde die optische Erscheinung der Dachlandschaft wesentlich beeinträchtigen.

(Bild: Tschepp Markus)

Klimaschutz? Ein Gebot der Stunde und im Landtagswahlkampf ein wichtiges Thema. Doch in Hallein ticken die Uhren anders.

Wenn ich höre, welche neuen Förderungen es für Photovoltaik gibt, muss ich mich jedes Mal wieder ärgern.“ Wolfgang Rainer ist sauer. Der Halleiner möchte seit geraumer Zeit auf dem Dach seines Hauses in der Altstadt Solarzellen aufstellen. Doch die Ortsbildschutzkommission schmetterte bislang alle Ansuchen ab – die „Krone“ berichtete. Das bittere Fazit von Wolfgang Rainer: „Ich habe gedacht, die Sonne gehört allen. In Hallein ist das offenbar nicht so.“

„Da gehört endlich einmal ein Machtwort gesprochen“,
Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Die Gemeinde würde auf den Dächern ihrer Innenstadt-Gebäude gerne Photovoltaik installieren. „Chancenlos“, sagt er. Das Ansuchen für Solarzellen auf dem Dach des Keltenmuseums schmetterten die Behörden ab. „Da gehört endlich einmal ein Machtwort gesprochen“, fordert der Stadtchef. Und in Richtung Landesregierung sagt er: „Wir reden alle ständig von der Klimakrise. Ich erwarte mir eine echte Klarstellung – ob Klimaschutz wichtiger ist, oder ob ein Hausdach möglichst schön aussieht.“

(Bild: Natalie Arnold)

Andere Gemeinden kennen dererlei Sorgen nicht. „Der Tennengau setzt auf die Kraft der Sonne“, titelte die „Krone“ zu Jahresbeginn. Viele Orte investieren 2023 verstärkt in Solarenergie. Die gemeindeeigenen Gebäude bekommen Photovoltaik auf die Dächer – auch weil es die unterschiedlichsten Förderungen für den Umstieg auf grüne Energie gibt. „Wir bräuchten im Regionalverband eigentlich einen eigenen Mitarbeiter, der sich nur um die ganzen Förderungen kümmert“, muss der Scheffauer Bürgermeister Friedrich Strubreiter schmunzeln. Wehe, wenn das Wolfgang Rainer aus Hallein zu hören bekommt ...