Stephanie King von der schottischen University of St Andrews und ihre Kollegen, die zwischen 1988 und 2004 vor der Küste Kaliforniens insgesamt 179 Paare Großer Tümmler beobachtet haben, konnten in zehn Fällen nachweisen, dass die Paare jeweils die Lautsignatur des jeweils anderen imitieren, ganz so, als würden sie einander beim Namen rufen.
Rufe werden korrekt imitiert
Wie die Untersuchungen der Wissenschaftler zeigten, wurden selbst Frequenzveränderung des Rufes des anderen Tieres korrekt nachgeahmt, allerdings begannen die Rufe meist in einer höheren Frequenz oder dauerte nicht ganz so lange wie der eigentliche "Namensgesang". Außerdem beobachteten die Forscher, dass die Namensrufe nur dann angewendet wurde, wenn die intelligenten Meeressäuger voneinander getrennt wurden. "Es war fast so, als versuchten sie auf diese Weise wieder zusammenzufinden", so King.
Gefunden wurde dieses Verhalten, das bislang noch bei keiner anderen Tierart dokumentiert werden konnte, allerdings nur bei Delfin-Paaren – entweder bei Müttern mit Jungtieren oder bei gemeinsam wandernden und jagenden ausgewachsenen Tieren.
Delfine pfeifen nicht, sie "sprechen"
Erst kürzlich widerlegten dänische Forscher die gängige Meinung, dass Delfine ihre Laute durch eine Art Pfeiftechnik erzeugen. Wie ein Team um Peter Maden von der Universität Aarhus im Fachjournal "Royal Society Biology Letters" berichtete, fanden sie heraus, dass die Töne tatsächlich durch vibrierendes Gewebe im Nasenraum der Meeressäuger mittels Muskelkontraktion und Luftströmen erzeugt werden. "Das ist die gleiche Art und Weise, wie auch wir Menschen unsere Laute erzeugen, wenn wir sprechen", so Maden.
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