Nach zwölf Stunden
Sydney: Bizarres Geiseldrama unblutig beendet
Die Familie des Mannes könne sich die Tat nicht erklären, wie der "Sydney Morning Herald" berichtete. "Er hat so etwas noch nie getan, er ist ein Familienmensch", so der Bruder des Mannes. Auch die Tochter des Verwirrten, die ganze zwölf Stunden mit ihrem Vater in dem Bürogebäude ausharren musste, war bedacht darauf, dass ihm nichts passiert, und flehte die Polizisten an, ihrem Vater nicht wehzutun.
Verwirrter stürmte in Kanzlei und verschanzte sich
Der 52-jährige Mann war am Dienstag in aller Früh in die Rechtsanwaltskanzlei in Parramatta, einem Vorort von Sydney, gestürmt hatte verlangt, mit einem bestimmten Herrn zu sprechen. Die Rezeptionistin erklärte, dass der Gesuchte nicht in dieser Kanzlei arbeite, woraufhin der Eindringling laut ihren Aussagen vollkommen ausrastete. Er schrie die Frau an und befahl ihr, die Staatsanwaltschaft anzurufen, da er eine Bombe habe. Anschließend verschanzte er sich gemeinsam mit seiner Tochter in dem Gebäude.
Die Gegend rund um die Anwaltskanzlei wurde großräumig abgesperrt. Bürogebäude wurden evakuiert, Geschäfte geräumt, und die Straßen waren menschenleer. Nur in der George Street selbst, in der sich die Kanzlei befindet, herrschte Getümmel: Hunderte Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungskräfte warteten auf ihren Einsatz.
Nackter Oberkörper, Richterperücke, Peace-Zeichen
Alle Augen waren auf die Anwaltskanzlei gerichtet, in der sich der 52-Jährige mit seiner zwölfjährigen Tochter versteckt hielt. Zwölf Stunden saß er ohne Wasser und Essen in einem Büro und telefonierte mit Vermittlern der Polizei. Mit der Zeit dürfte auch die Klimaanlage des Gebäudes ausgefallen sein, denn der Mann hatte mit aller Kraft ein Loch in die dicke Fensterscheibe geschlagen. Beamte gingen davon aus, dass dies kein Zeichen von Gewalttätigkeit war, sondern lediglich ein Versuch, frische Luft in den Raum zu lassen.
Immer wieder war der Mann mit nacktem Oberkörper am Fenster erschienen - dabei trug er eine Richterperücke und streckte seine blutige Hand mit dem Peace-Zeichen hinaus. Was genau er mit seiner Tat bezwecken wollte, versuchen Beamte nun herauszufinden.
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