The Oscar goes to ...

„Everything Everywhere All at Once“ bester Film!

Society International
13.03.2023 05:16

 „Everything Everywhere All at Once“ ist mit sieben Oscars, darunter in der Königskategorie bester Film, der Abräumer der diesjährigen Academy Awards. Als beste Schauspieler wurden Michelle Yeoh und Brendan Fraser gekrönt. Wie begeistert Yeohs Mama den Sieg ihre Tochter gefeiert hat, sehen Sie im Video oben!

Die Indie-Sci-Fi-Komödie „Everything Everywhere All at Once“ ist der große Gewinner der 95. Oscar-Gala. Das Werk des 35-jährigen Regieduos Daniel Scheinert und Daniel Kwan wurde in der Nacht auf Montag als bester Film des Jahres ausgezeichnet.

Bester Film und drei beste Darsteller
Zuvor waren die Filmemacher bereits mit der Regie-Trophäe und Michelle Yeoh als beste Hauptdarstellerin gewürdigt worden. Insgesamt konnte das elffach nominierte Werk sieben Oscar-Statuetten mit nach Hause nehmen.

Ke Huy Quan und Jamie Lee Curtis konnten die beiden Nebenrollenkategorien für sich entscheiden. Hinzu kamen die Kategorien für Originaldrehbuch und Schnitt. 

„Mamas sind Superhelden“
Die 60-jährige Yeoh galt mit ihrer Performance in „Everything Everywhere All at Once“ bereits vor der Gala als große Favoritin. Sie widmete ihren Preis allen Mädchen und Buben, die so aussehen wie sie und allen Frauen in ihrem Alter.

„An alle kleinen Mädchen und Buben da draußen, die wie ich aussehen: Dieser Preis ist ein Leuchtfeuer der Hoffnung und der Beweis, dass Träume wahr werden. Und an alle Frauen: Lasst euch niemals sagen, dass ihr eure beste Zeit schon hinter euch habt.“

Besonders aber widmete sie ihren Oscar aber ihrer Mutter. „Ich muss das meiner Mutter widmen, allen Müttern auf der Welt, denn sie sind wirklich die Superhelden. Und ohne sie wäre keiner von uns heute Abend hier“, erklärte die strahlende Siegerin.

„Sie ist 84, und ich bringe ihr das nach Hause“, so Yeoh weiter. „Sie sieht gerade zu, in Malaysia, mit meiner Familie und meinen Freunden. Ich liebe euch, und ich bringe das zu euch nach Hause. Und auch zu meiner Großfamilie in Hongkong, wo ich meine Karriere begonnen habe. Danke, dass ihr mich auf euren Schultern stehen lasst und mich unterstützt habt, damit ich heute hier sein kann.“

Weinend und überwältigt
Brandon Fraser indes wurde für seine Leistung als adipöser Sterbender in Darren Aronofskys Theateradaption „The Whale“ ausgezeichnet.

Fraser war während seiner Rede sichtlich weinerlich und überwältigt und dankte allen, die ihn auf die Bühne des Dolby Theatre in Los Angeles gebracht haben.

In seiner Ansprache an seine Mitnominierten würdigte Fraser, dass sie „ihre walgroßen Herzen offengelegt haben, damit wir in eure Seelen blicken können, wie es sonst niemand könnte“. Er nannte es auch eine „Ehre“, neben ihnen nominiert zu sein. Dann richtete er einen besonderen Gruß an seine Co-Darstellerin Hong Chau und sagte: „Nur Wale können in der Tiefe des Talents von Hong Chau schwimmen.“

„Ohne dich wäre niemand hier“
Das deutsche Antikriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ wurde zum besten internationalen Film gekürt. Regisseur Edward Berger betrat die große Bühne gemeinsam mit seiner Crew, darunter auch der Wiener Schauspieler Felix Kammerer, der die Hauptrolle in der Verfilmung von Erich Maria Remarques Roman spielt. „Das bedeutet uns so viel“, freute sich Berger.

Er dankte seinem ganzen Team, den Produzenten und allen voran Kammerer, der sich in einem Oversize-Sakko, das glitzerte, schüchtern verbeugte. „Das war dein erster Film, und du hast uns auf deinen Schultern getragen, als ob es nichts wäre. Ohne dich wäre niemand von uns hier.“

Kurz zuvor war „Im Westen nichts Neues“ bereits für die beste Kamera ausgezeichnet worden. James Friend zeigte sich gerührt, als er die begehrte Goldstatuette entgegennahm. „Es ist heute zwar nicht mein Geburtstag, aber es fühlt sich so an. Was für eine Ehre!“

Außerdem bekam der Film den Oscar für das beste Szenenbild sowie die beste Filmmusik.

Produzente Daniel Brühl stach beim Sieg von „Im Westen Nichts Neues“ auf der Bühne nicht nur optisch heraus - mit einer weißen Smoking-Jacke.

Der in Spanien geborene deutsche Schauspieler verblüffte Präsentatorin Salma Hayek (sie hatte zusammen mit Antonio Banderas den besten Auslandsfilm vergeben), als er sie beim Verlassen der Bühne in fließendem Spanisch anredete. Die Spanierin machte große Augen und umarmte Brühl, nachdem er sie scheinbar über sein Sprachtalent aufgeklärt hatte.

Erster Oscar für Jamie Lee Curtis
Hollywoodstar Jamie Lee Curtis wurde für „Everything Everywhere All at Once“ als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Eine Sensation für sie selbst. Es war der erste Oscar ihrer jahrzehntelangen Karriere.

Sie bedankte sich bei ihrer Familie und den Fans ihrer Genrefilme, die ihr über Jahrzehnte die Treue gehalten haben. „Wir haben einen Oscar gewonnen!“, rief sie.

„An all die Menschen, die die Genre-Filme, die ich all die Jahre gemacht habe, unterstützt haben, die Tausenden und Hunderttausenden von Menschen, wir haben gerade zusammen einen Oscar gewonnen!“, erklärte Curtis.

„Und meine Mutter und mein Vater waren beide für Oscars in verschiedenen Kategorien nominiert“, fügte der „Halloween-Star“ hinzu und meinte Janet Leigh und Tony Curtis. „Ich habe gerade einen Oscar gewonnen“, sagte sie ihnen und verbeugte sich.

Ke Huy Quan bester Nebendarsteller
Jamie Lee Curtis‘ „Everything Everywhere All at Once“-Filmkollege Ke Huy Quan wurde als bester Nebendarsteller ausgezeichnet.

Er war extrem gerührt und vergoss Tränen, als er seinen Oscar in die Kamera hielt und seiner über 80-jährigen Mama in Saigon sagte: „Mom, ich habe einen Oscar. Kannst du das glauben?“

Das sei der „American Dream“ der für ihn Wirklichkeit wurde. „Ihr müsst immer an eure Träume glauben“, erklärte er.

Cruise schwänzte
Für Aufregung sorgte, dass Superstar Tom Cruise die Gala schwänzte, weil er anderswo auf der Welt bei Dreharbeiten unabkömmlich war.

Sein Film „Top Gun: Maverick“ war unter anderem als bester Film nominiert. In der Kategorie „Bester Ton“ gab es auch tatsächlich einen Oscar.

Lady Gagas „Maverick"-Titelsong „Hold My Hand“ musste sich aber gegen „Naatu Naatu" aus „RRR" in der Kategorie bester Filmsong geschlagen geben.

Die Sängerin hatte sich für den Auftritt abgeschminkt und war in einfache Kleidung, bestehend aus einem dunklen T-Shirt und Hose geschlüpft, nachdem sie bei ihrer Ankunft mit einem Kleid, das ihren Po blitzen ließ für Aufsehen gesorgt hatte. 

„Nawalny“ bester Dokumentarfilm
Den Oscar für den besten Animationsfilm übergaben die Schauspieler Emily Blunt und „The Rock“ Dwayne Johnson an den Netflix-Film „Pinocchio“, was Regisseur Guillermo del Toro fast zu Tränen rührte.

Als bester Dokumentarfilm wurde „Nawalny“ ausgezeichnet. Über den Erfolg des Werks des kanadischen Regisseurs Daniel Roher können sich auch die drei österreichischen Kameramänner Niki Waltl, Simon Fraissler und Daniel Dajakaj freuen, die für die Bildgestaltung verantwortlich zeichneten. 

„An Irish Goodbye“ wurde als bester Kurzfilm ausgezeichnet. Der Preis für das beste Make-up ging an „The Whale“. Die Statue für das beste Kostümdesign nahm Ruth E. Carter für „Black Panther: Wakanda Forever“ entgegen, darunter 3D-gedruckte Kostüme der österreichischen Designerin Julia Koerner.

„The Elephant Whisperers“ ist bester Dokumentar-Kurzfilm geworden. „The Boy, the Mole, the Fox and the Horse“ ist bester animierter Kurzfilm. Einen Oscar für die besten visuellen Effekte gab es für den Film „Avatar: The Way of Water“. In der Kategorie bestes adaptiertes Drehbuch gewann Sarah Polley mit „Women Talking“.

Champagner-Teppich
Ein roter Teppich wurde in diesem Jahr nicht ausgerollt, stattdessen defilierten die Stars bei ihrer Ankunft vor der Show über einen champagnerfarbenen Teppich.

Eine Entscheidung, die nach hinten losging. Denn es dauerte nicht lange und die Farbe des Teppichs mutierte von leichtem Gold ins schmutzige Grau. Immerhin Jamie Lee Curtis fand es hervorragend, dass „die Academy entschieden hat, den Teppich meiner Haarfarbe (sie ist weiß-grau) anzupassen!“

Tief blicken ließ dort die US-Schauspielerin Eva Longoria in einem glitzernden, dekolletierten Kleid von Zuhair Murad. Sie wollte sich als „Discokugel“ kleiden, scherzte sie. „Die Leute können um mich herumtanzen, so glitzernd bin ich."

Kidman knutscht am Carpet
Salma Hayek, die mit Tochter Valentina da war, strahlte auf dem Champagner-Teppich in einem knallroten Pailletten-Kleid mit Fransen. Halle Berry zeigte sich sexy in Weiß mit hohem Beinschlitz.

Nicole Kidman zeigte sich küssend mit ihrem Ehemann Keith Urban. Für Aufsehen sorgte die Turmfrisur von „Black Panther“-Star Dania Gurira.

Weaver im pelzigen Kleid
Sigourney Weaver sah metallisch in ihrem Kleid aus. Doch die Robe hielt eine Überraschung parat, wenn man sie anfasste: Sie war nicht glatt.

Die „Avatar“-Darstellerin lachte über das erstaunte Gesicht eines US-Moderatoren, den sie es anfassen lies: „Es ist pelzig, wie ein Fell!“ 

Ärger über Hugh Grant
Und der Oscar für das „Größte A... auf dem roten Teppich" ging an Hugh Grant. Das zumindest findet Twitter, nachdem sich der britische Schauspieler beim Interview mit Model Ashley Graham nicht sehr Gentleman-like verhalten hatte.

Mit uninteressierter Miene gab der 62-Jährige auf die Standardfrage, „wem drücken Sie heute die Daumen?“, die Nicht-Antwort: „Niemanden wirklich“. Dies sei sowieso ein „Jahrmarkt der Eitelkeiten“.

Dann veralberte er Graham mit der Behauptung, dass sein Smoking von „irgendeinem Schneider aus meiner Gegend“ stammt. Ob Grant der Shitstorm juckt, bleibt allerdings zu bezweifeln.

PCR-Test stoppt Glenn Close
Corona war noch immer allgegenwärtig in Hollywood. So musste jeder Nominierte, Promi-Presenter und die 2500 geladenen Zuschauer im Saal vorher einen PCR-Test machen und vorweisen.

Dieser wurde Glenn Close zum Verhängnis. Die 75-Jährige sollte zusammen mit Harrison Ford den Award für den besten Film überreichen - ließ aber kurzfristig ausrichten: „Leider ist Glenn positiv und muss leider absagen - sie hatte sich so gefreut.“

Hier sind mehr Bilder vom „Schampus-Teppich“

Puck kam mit Oscar
Wolfgang Puck marschierte bereits mit einem Oscar in der Hand ein. Die Statue war allerdings nicht der echte „Golden Boy“ - sondern die mit Blattgold überzogene Schoko-Variante vom Star-Koch.

Der gebürtige Österreicher ging direkt nach dem Gang über den roten Teppich ins Gebäude oberhalb des Dolby Theatres. Denn dort verköstigt er seit Jahrzehnten die Stars beim Governor’s Ball.  

Tropisches Gewächshaus
Petrus meinte es gut mit den Oscars. Nachdem Südkalifornien seit Jahresbeginn ungewöhnlich viel Regen und sogar Schneefall erleiden musste, wurde der Niederschlag in der Nacht zum Sonntag „ausgestellt“.

Und selbst die Sonne kam hervor. Was zur Konsequenz hatte, dass der überdachte „rote“ Teppich das heiß schwüle Klima eines tropischen Gewächshauses hatte und für viel Schweiß und Retouching beim Make-up führte.

Österreicherin verletzt
Die Cutterin Monika Willi war für ihre Arbeit an Todd Fields Musikdrama „Tár“ für den besten Schnitt nominiert. Teilnehmen konnte sie an der Verleihung aber nicht.

Eine Gehirnerschütterung infolge eines Unfalls verhinderte auf Anraten ihrer Ärzte den Flug in die USA.

Krisenteam sorgt für Sicherheit
Erstmals bei der Gala dabei war ein Krisenteam, das die Academy of Motion Picture Arts & Sciences als Reaktion auf den Watschen-Vorfall des Vorjahres eingerichtet hat.

Der spätere Preisträger Will Smith hatte auf offener Bühne den Komiker Chris Rock geohrfeigt, nachdem dieser seine Frau beleidigt hatte. Solche Vorfälle sollen durch das Krisenteam verhindert werden. Smith selbst ist von der Academy für zehn Jahre von einer Teilnahme an den Oscars gesperrt worden.

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(Bild: kmm)



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