„Krone“-Interview

Nina Chuba: „Mein Wien-Konzert wird einfach krank“

Musik
23.02.2023 09:00

Mit der Single „Wildberry Lillet“ eroberte Nina Chuba im Sommer 2022 die Charts in Österreich, jetzt legt sie ihr gleich 18 Songs starkes Debütalbum „Glas“ vor. Die einstige Kinderschauspielerin hat sich auf und abseits der Bühne gefunden und dient als Star zum Anfassen und mit Vorbildwirkung. Wir haben im Interview genauer nachgefragt.

(Bild: kmm)

Wer vergangenen Sommer den unsäglichen Ballermann-Hit „Layla“ überstanden hat, fand an der Spitze der Charts eine andere, wesentlich massentauglichere Art von leichtfüßiger Dekadenz - „Wildberry Lillet“ entwickelte sich via TikTok zum absoluten Ohrwurm der Generation Z und platzierte sich auch in Österreich auf dem Charts-Thron. Die Mischung aus Pop, Rap und Urban-Sounds beherrscht die deutsche Interpretin Nina Chuba aus dem Effeff. Der neue Stern am deutschen Pophimmel heißt eigentlich Nina Katrin Kaiser, reüssierte schon als Achtjährige in der Kinderserie „Die Pfefferkörner“ und hatte mit neun ihr erstes Burn-Out. Sie weiß also ganz genau, was sie sich nun mit Arbeit und Rampenlicht zumuten kann und was nicht.

Jahrelang strampelte sich Chuba mit englischsprachigen Songs ab, stieß dabei aber nirgends auf Resonanz. Erst als sie den mutigen Sprung zur Muttersprache wagte und sich mit einem geschickten Team aus Songwritern und Produzenten umgab, startete sie 2022 wie eine Rakete in den Musikorbit. Die Schauspielkarriere ist längst auf Eis gelegt und die Hallen für die Frühjahrstour (am 5. Mai kommt sie in die Wiener Simm City) sind zum Bersten gefüllt. Nebenbei stärkt Chuba die immer stärker werdende weibliche Rap-Szene im deutschsprachigen Raum und zeigt mit ihren lebensechten und ungeschönten Social-Media-Postings, dass sie sehr gut als Vorbild für ihre vornehmlich jungen Fans dient. Im „Krone“-Talk rekapituliert Chuba noch einmal den unglaublichen Erfolgssommer und erzählt, wieso das Debütalbum „Glas“ all ihre Facetten aufzeigt.

„Krone“: Nina, du befindest dich im deutschsprachigen Raum gerade auf einem nicht enden wollenden Triumphzug. Nummer eins in den Charts mit der Single „Wildberry Lillet“ letzten Sommer, Gold- und Platinauszeichnungen, extrem steigende Streamingzahlen …
Nina Chuba:
Ja, es ist in der Tat verrückt, aber es fühlt sich auch gut an. Es ist eine Herausforderung und irgendwie auch eine Grenzerfahrung, aber ich hoffe, ich gewöhne mich an den Erfolg. Ich erlebe natürlich viele Dinge anders als vor „Wildberry Lillet“, aber es ist alles sehr schön.

Vor deiner Karriere als Musikerin warst du das Rampenlicht schon als Schauspielerin gewohnt, aber das ist nicht mit der Gegenwart vergleichbar. Verändert dich der Hype?
Durchaus. Man muss natürlich aufpassen. Ich war unlängst für drei Wochen in meiner Heimatstadt, um wieder zu mir zu finden. Wenn man immer arbeitet und in dieser Bubble lebt, vergisst man schnell, dass man nicht nur die Bühnenperson ist, sondern auch jemand anderes. Da ich schon länger in diesem Beruf arbeite, steigt mir der Erfolg aber nicht zu Kopf.

Ist die Künstlerin Nina Chuba eine andere Person als die private namens Nina Katrin Kaiser?
Teils teils. Auf der Bühne bin ich quirliger, extrovertierter und riskiere mehr. Meine private Person kann auch sehr introvertiert sein. Mittlerweile bin ich aber beides geworden.

Dein „Wildberry Lillet“ kämpfte letzten Sommer in den Charts mit dem medial extrem aufgebauschten Ballermann-Hit „Layla“, der sogar ins gesellschaftspolitische Tagesgeschehen rückte. Ein ungewöhnlicher Kampf. Stehst du mit deinen Texten und deiner Person für ein neues Rap-Schema?
Es wäre natürlich schön, wenn das so gesehen wird. Ich versuche über Genres hinweg zu handeln und mich nicht eingrenzen zu lassen. Ich habe das Gefühl, dass die neue Welle von Künstlerinnen und Künstlern das genauso macht. Man lässt sich nicht mehr vorschreiben, wo man hingehört, sondern sucht sich das beste für sich raus. Dann schaut man, wo man damit landet.

Künstler wie Post Malone haben unzählige verschiedene Musikerpersönlichkeiten, weil sie unterschiedlichste Stile bedienen. Das ist auch eine gewisse Form des momentanen Zeitgeists.
Er wird trotzdem als cool wahrgenommen. Er macht eigentlich Pop, aber die Leute glauben, er wäre Rapper. Das finde ich gut. Ich will Musik genau so machen, wie ich gerade Lust darauf habe. Wer weiß, vielleicht mache ich irgendwann sogar Schlager. (lacht) Wichtig ist nur, dass es Nina Chuba ist.

Auf deinem Debütalbum „Glas“ befinden sich 18 Songs, das ist eine ordentliche Menge, die du deinen Fans auf den Tisch knallst. Textlich bist du mal hedonistisch, mal sozialkritisch. Ist dir diese Ausgewogenheit wichtig?
Ich habe das nicht kalkuliert. Die etwas leichteren und weniger überlegt erscheinenden Texte haben sogar länger gebraucht als die anderen, aber sie gehören genauso zu mir. Ich habe die richtige Balance gefunden, die auch so in mir stattfindet. Mir fällt es unfassbar schwer, glückliche und motivierende Texte zu schreiben. Es ist viel einfacher, etwas Emotionales und sehr aus dem Gefühl Rauskommendes zu schreiben. Bei den glücklichen Texten habe ich Angst, dass es zu sehr nach Schlager klingt oder cringe wird, obwohl ich ein fröhlicher Mensch bin. (lacht)

Fällt es dir leichter, Songs zu schreiben, wenn es dir selbst nicht so gut geht?
Ich kann mich einfach besser in die Themen reinfühlen. Was soll ich groß darüber erzählen, wenn ich glücklich bin? Leid interessiert Menschen und es greift einen auch selbst stärker an.

Musst du manchmal aufpassen, dass du in schlechten Phasen nicht zu viel von dir und deiner Seelenwelt nach außen trägst?
Es kommt alles direkt aus meinem Gefühl auf Papier. Ich gebe genauso viel preis, wie es sich für mich gut anfühlt. Ich mache das ganz intuitiv und setze mir keine Grenzen.

Glas ist einerseits fest und stabil, andererseits aber auch zerbrechlich und fragil - so wie du selbst als Persönlichkeit?
„Glas“ bedeutet Stärke und Zerbrechlichkeit gleichzeitig. Man kann durchsehen und sich selbst darin spiegeln. Ich würde gerne durchschaubar sein. Es gibt verschiedene Formen, in der Öffentlichkeit zu stehen. Es gibt die geheimnisvolle Person, die mysteriös ist und nicht viel von sich preisgibt. Und die nahbare, die auch meine Nachbarin sein könnte. Diese Schiene bin viel mehr ich, dort fühle ich mich wohl. Ich bin nicht geheimnisvoll, rede gerne und viel und mag Menschen.

Fiel es dir schon immer so scheinbar leicht, öffentlich über deine Probleme und Lebenssituationen zu sprechen?
Das war schon immer in mir drinnen. Früher machte ich YouTube-Videos, die heute nicht mehr existieren, wo ich bestimmte Dinge gefilmt und geschnitten habe. Ich wollte früher Regie studieren und ging deshalb nach Berlin. Ich habe immer stark in Videos gedacht und da ich früher oft vor der Kamera stand, finde ich es leicht, authentisch und ich zu sein.

Ist der Wunsch nach Authentizität dafür verantwortlich, dass du dich mehr vom Film Richtung Musik bewegt hast?
Ich mag es, Rollen zu spielen, aber auch beim Schauspiel merkte ich schnell, dass die Rollen, die ich spielte, sehr nah an meiner Person waren. Das spricht vielleicht nicht für mein schauspielerisches Talent. (lacht) Ich habe diese Profession jetzt mal ad acta gelegt. Die Phase ist derzeit vorbei und darüber bin ich glücklich. Wenn was daherkommt, das mir passend vorkommt, würde ich aber nicht nein sagen.

Du bist sehr offen auf deinen Social-Media-Kanälen und sprichst unverblümt über negative Sachen. Damit nimmst du automatisch eine Vorbildrolle ein.
Ich mache mir deshalb keine großen Sorgen. Ich fühle mich am wenigsten angreifbar, wenn ich einfach ich bin und ganz normal rede. Es gibt nichts zu verstecken und zu verbergen - wo will man mich dann angreifen?

Kriegst du von deinen Fans emotionales Feedback, das dich persönlich sehr berührt?
Mich trifft es sehr stark, wenn die Leute sich mit meinen Songs verbinden könnten. Ich habe eine Nummer namens „Nicht allein“. Da singe ich über eine Person, die unter starken Depressionen leidet und viele Leute haben mir über ihre Schicksale geschrieben. Das nimmt mich mit, ist aber auch sehr schön. Man ist nie allein, das ist schön zu wissen. Es gibt auch andere Menschen, denen es ähnlich oder gleich geht.

Ist der Song autobiografisch?
Ich bin nicht die Person, um die es sich handelt. Ich nahm eine beobachtende Rolle ein.

Immer mehr Künstler und Menschen im Rampenlicht gehen sehr offen mit dem Thema Depressionen um. Begrüßt du das?
Total. Es ist wichtig, dass man auch dann transparent ist, wenn die Dinge nicht rund laufen. Das gehört zum Leben dazu und ist okay. Dadurch werden die guten Dinge viel stärker aufgewertet. Niemand hat ein perfektes Leben, alle gehen durch sehr dunkle Phasen. Bei Instagram ist der Perfektionismus noch sehr stark, aber durch TikTok geht die Welt wieder mehr Richtung Realismus. Die Social-Media-Plattformen entwickeln sich gerade in eine ziemlich gute Richtung.

Hast du aufgrund der vielen Optionen zunehmend Sehnsucht nach der Offline-Welt?
Ich bin schwer Social-Media-süchtig. (lacht) Wenn ich im Urlaub bin, muss ich immer noch Dinge erledigen und Sachen posten und da wünschte ich mir schon, mal off zu sein. Ende 2022 war ich für ein paar Wochen entkoppelt und das war ein gutes Gefühl. Man entwickelt sich wieder ganz zu sich selbst zurück und ist nicht immer im Außen. Es war wie eine Art Entzug, nur gewöhnt man sich schnell daran, sich dort nicht zu bewegen. Ich habe wieder ein Buch gelesen und war gemütlich spazieren. Das ist ohne Ablenkung irgendwelcher Portale natürlich viel schöner.

Hast du Angst, dass du dich angreifbar machst, wenn du dich selbst öffnest?
Nein. Für mich ist das vielmehr ein Zeichen von Stärke. Wenn ich mich öffne, bin ich sicherer und fühle mich wohler.

Viele deiner Songs treffen den Zeitgeist. Musst du beim Texten manchmal darauf achten, dass die Inhalte auch eine längere Lebensdauer haben?
Erst unlängst habe ich darüber nachgedacht, weil ich einen sehr zeitgeistigen Song hörte. Darin kamen Wörter vor, die man in 20 Jahren vielleicht nicht mehr auf dem Schirm hat. „Wildberry Lillet“ ist vielleicht so ein Song, aber ich spreche sehr zeitlose Themen mit einer allgemeinen Sprache an. Ich würde frech behaupten, dass meine Songs sehr nachhaltig sind. (lacht)

Du hast mit Künstlern unterschiedlichster Couleur wie Provinz oder Chapo 102 zusammengearbeitet. Auch eine sehr bunte Mischung.
Ich arbeite gerne mit Künstlern zusammen, wenn sie gut und nett sind. Wenn diese Kriterien erfüllt sind, ist mir völlig egal, was sie so machen. Hauptsache, der Song wird geil.

Freundlich zu sein ist wahrscheinlich gerade im Deutschrap eine schwierige Sache …
Es ist schwieriger, aber natürlich geht es auch dort. Mit manchen matche ich im ersten Moment nicht so, oder ich vertrete ihre Werte nicht. Es kommt immer ein bisschen auf die Situation an. Ich weiß nicht, was in der Zukunft passiert, aber gerade im Moment muss ich nicht mit Leuten zusammenarbeiten, die irgendwo sexistisch anstreifen.

Gerade weibliche Rapperinnen übernehmen langsam die Vormacht in der deutschen Szene. Die Talente sprießen schon seit Jahren wie Pilze aus dem Boden - siehst du dich als wichtigen Teil davon?
Ich hoffe es. Dadurch wird die Urban-Musik auch ein bisschen verändert. Je mehr Mädels ihr Ding machen, umso mehr nimmt die Rap-Szene eine Wendung in eine für mich bessere Richtung. Dinge verändern zu wollen klingt immer so, als wäre man eine sehr mächtige Person. Ich sehe mich aber vielmehr als Teil einer Bewegung. Es passiert gerade sehr viel und ich verändere gerne mit vielen. Ich glaube, das schaffen wir.

Herrscht in dieser Einigkeit zueinander aber nicht auch ein Wettbewerb? Der Markt ist doch heiß umkämpft.
Das Gefühl von Konkurrenz und das Gefühl des Neids kann man nicht ganz abschalten. Das hat jeder irgendwann und ich bin gerade sehr frei davon. Ich finde Neid schrecklich, aber manchmal empfinde ich ihn, was furchtbar ist. Wenn jemand gute Kunst macht, ist das am Ende gut für uns alle. Es pusht mich selbst, weil ich ja besser sein möchte. Ich habe viel Neid gespürt und der kommt nicht von uns Mädels, sondern daher, dass wir von den Männern in der Industrie miteinander verglichen werden. Es wird suggeriert, dass nur Platz für eine ist, was natürlich nicht stimmt. Wir alle können nebeneinander existieren und erfolgreich sein.

Versuchst du dich mit Partnerinnen und einer weiblichen Crew zu umgehen oder ist das kein Parameter für dich?
Das ergibt sich, wie es ist. Ich suche mir Menschen nach Sympathie und nicht nach Geschlecht aus. Ansonsten wäre das ziemlich antifeministisch. Ich nehme einfach Menschen in mein Team auf, die ich gut finde.

Wir haben auf „Glas“ Songs wie „Wildberry Lillet“, „Femminello“ oder „Mangos mit Chili“. In „Freitag“ riecht die Welt nach „Mango und Maracuja“ - das Sommerliche zieht sich quer durch das Album.
Ein paar Songs auf dem Album haben wir geschrieben, als wir auf Sizilien waren - zum Beispiel „Femminello“. Ich liebe Mangos und bin in meinem Leben schon viel gereist. Ausschließlich in Länder des Südens, weil ich es mag, wenn es warm ist. Ich finde die südländische Leichtigkeit cool und sie fasziniert mich. Ich hätte sie auch gerne in meinen Songs.

Die andere Seite zeigen persönliche Songs wie „Glatteis“ oder „Fieber“ aus. In welchen Situationen deines Lebens sind sie entstanden?
„Glatteis“ ist nicht komplett autobiografisch. Ich fahre keine 200 km/h auf der Autobahn, so gut kann ich nicht fahren. Es sind immer kleine Momente aus meinem Leben, die ich wie Puzzleteile zu etwas Neuem zusammenfüge. „Fieber“ ist ein Song über Verliebtheit und die negativen Aspekte, die damit mitschwingen. Manchmal fühlt man sich liebeskrank.

Bei der Metapher mit dem Auto in „Glatteis“ geht es um Kontrollverlust. Hattest du den schon mal bzw. fällt es dir schwer, ihn zuzulassen?
Angst vor Kontrollverlust habe ich jetzt gerade sehr stark. Da geht es aber nicht um meinen Job, weil ich da stark mir selbst vertraue. Ich mag es einfach nicht, Kontrolle abzugeben. Zug zu fahren oder zu fliegen - das löst in mir Ängste aus. Vielleicht deshalb, weil ich meine Karriere gut selbst steuern kann, diese Angst aber anderen Stellen aufploppt, wo ich das nicht kann. Ich habe gerne die Zügel in der Hand.

In der deutschen Pop-Welt gab es nicht immer so klare Ansagen wie in deinem Song „Ich hass dich“. Bist du ein großer Fan von klaren Worten und unmissverständlichen Botschaften?
Ich sage schon gerne meine Meinung, aber ich möchte Menschen nicht verletzen und schwurble dann etwas herum. „Ich hass dich“ fand ich cool, weil es erfrischend ist, so etwas zu hören. Dieses Gefühl kennt einfach jeder und das wollte ich im Song klar herausstellen. Da steckt kein tieferer Sinn dahinter. Er entstand innerhalb von zwei Stunden im Studio.

Merkt man deinen Songs an, ob sie jetzt entweder im sonnigen Sizilien oder im düster-grauen Berlin geschrieben werden?
Die Songs, die im Sommer entstehen sind meist fröhlicher und die im Winter meist trauriger. „Wildberry Lillet“ entstand bei bestem Sommerwetter und 30 Grad in einem Pool in Rügen.

Ist die Musikbubble in Berlin mittlerweile mehr ein Klischee ihrer selbst oder immer noch ein unglaublicher Kreativpool?
Ab einem gewissen Punkt ist es auch bei Menschen mit anderen Jobs so, dass man sich mit Leuten verbindet, die im ähnlichen Bereich arbeiten. Ich habe nie studiert und von dort keine Freunde und viele meiner ganz alten arbeiten teilweise auch in der Musikindustrie. Man muss aber dabei auch aufpassen, dass man sich selbst nicht in seinem eigenen Kram verliert.

Was ist dir an deiner Musik am wichtigsten? Der Groove? Die Authentizität? Der Beat? Die Melodie?
Es ist eine Mischung aus allem. Ich könnte niemals einen Song mit einer Banger-Melodie rausbringen, in dem der Text schlecht ist. Es muss lyrisch gut und überlegt sein, darf aber nicht verkrampft wirken. Ich bin stark in die Produktion meiner Songs involviert und bis zum Schluss aktiv dabei. Beats sind mir sehr wichtig, Authentizität eher weniger. Natürlich muss ich mich damit identifizieren können, aber es muss nicht jeder Song autobiografisch sein.

Würdest du dich als einen Workaholic bezeichnen oder kannst du es auch lockerer angehen?
Für mich ist Textschreiben eine absolute Quälerei. Ich liebe es, aber es ist unglaublich schwierig und das wissen auch die Menschen in meinem Umfeld. (lacht) Ich überlege sehr lange, brauche Zeit und bin sehr wählerisch. Ich bin ein ganz komischer Songwriter. Auch wenn ich mit anderen zusammenarbeite, bin ich alleine und dann werfen mir die anderen Ideen zu. Die arbeite ich dann wieder alleine ein. (lacht)

Hast du in der Musikwelt bestimmte Idole, die dich und deinen Sound sehr stark geprägt haben?
Ich habe sehr viele Vorbilder und stehe total dazu. Unterbewusst ist Peter Fox ganz vorne dabei. Ich war früher Riesenfan. Auch Trettmann und Juju sind Idole von mir. Lyrisch sind Fox und Trettmann ganz vorne, weil sie Bilder malen können. Trettmann sagt Dinge in einer bestimmten Coolness und bei Fox sehe ich alles klar vor meinen Augen, worüber er singt. Wenn es um die Bühne geht, ist Marteria mein größtes Idol. Ich war Support von ihm und konnte viel von ihm lernen. Er bringt viel Energie auf die Bühne, die sofort auf die Menschen übergeht - das will ich auf meiner großen Tour auch unbedingt schaffen. Es ist mein größtes Ziel. Leute sollen auf eine Nina-Chuba-Show gehen und dann sagen „das war krank“.

Könntest du dir vorstellen ein Alter Ego zuzulegen, so wie es Marteria mit Marsimoto macht?
Ich habe mir das wirklich schon mal überlegt. Wenn ich einmal Schlager machen will, würde ich mir ein Alter Ego zulegen. (lacht) Ich würde mich aber wohl nicht verkleiden oder maskieren. Ich schreibe übrigens im Dance-Bereich viele Songs, die ich einsinge und die im Radio laufen. Das wissen die Leute nicht, aber das ist auch eine Art Alter Ego, die ich habe.

Der Schlager wird immer poppiger. Pop, Schlager und Urban nähern sich immer weiter aneinander an.
Das stimmt. Und der Pop nähert sich auch dem Schlager an. Man trifft sich irgendwo in der Mitte. Ich will aber nicht zu sehr in den Schlager abrutschen. (lacht)

In der Muttersprache zu singen, ist immer schwieriger. Was war der Grund, warum du von Englisch auf Deutsch gegangen bist?
Man ist sehr nackt und merkt, die Leute verstehen und hinterfragen jedes einzelne Wort, das gesagt wird. Die Sprachbarriere fällt weg und man eröffnet damit die persönliche Sprachwelt. Man muss sich daran gewöhnen und es dauert, bis man sich gefunden hat, aber am Ende ist man viel freier.

Würdest du auch gerne mit österreichischen Künstlern zusammenarbeiten? Immerhin hat der Wiener Wanja Bierbaum auch an „Wildberry Lillet“ mitgeschrieben.
Er ist der beste Mann. (lacht) Bilderbuch finde ich wirklich krass. Sie waren live toll. Ich habe schon mal einen Song für Mathea mit ihr gemeinsam geschrieben und bin sehr eng mit Esther Graf - auch persönlich. Mit Yung Hurn würde ich jetzt eher kein Feature machen.

Am 5. Mai kommst du für eine Show in die Wiener Simm City, die schon ewig ausverkauft ist. Wie wird das Konzert aussehen? Greifst du auch auf deine englischsprachigen Lieder zurück, mit denen du begonnen hast?
Ich glaube, die lasse ich jetzt weg. Letztes Jahr habe ich sie auf den Festivals gespielt, aber die meisten Leute kennen die deutschen Songs und ich will, dass die Energie hoch bleibt. Man kann sich viel Spaß, Freude und Freundschaft erwarten. Mein bester Freund ist seit ganz früh mein Drummer. Es wird geiles Licht und eine geile Technik und natürlich gute Songs geben. Die Show wird wahrscheinlich so überraschend enden, wie man es nicht erwartet.

Wie geht es bei dir 2023 sonst noch so weiter?
Ich arbeite schon am nächsten Projekt, das soundmäßig anders klingen wird. Es sind schon einige Songs fertiggeworden und ich habe viele mehr geschrieben. Ich kann nur so viel sagen: Es wird schnell.

Live in Wien
Am 5. Mai kommt Nina Chuba für eine Show in die Wiener Simm City. Das Konzert der Durchstarterin ist leider schon seit vielen Wochen restlos ausverkauft.

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