Fahrer festgenommen

Kanada: Bus rammt Tagesstätte – zwei Kinder tot

Ausland
08.02.2023 22:06

Ein Bus hat in Kanada eine Kindertagesstätte gerammt und dadurch zwei Kinder getötet. Sechs weitere Kinder wurden bei dem Unglück am Mittwoch in der Stadt Laval in der Provinz Québec verletzt und ins Krankenhaus gebracht, wie die Rettungskräfte mitteilten. Demnach wurden mehrere Kinder unter dem Bus eingeklemmt. Der Busfahrer wurde wegen des Verdachts auf „Totschlag und gefährliches Fahren“ festgenommen, die Polizei geht von einer vorsätzlichen Tat aus.

Nach Angaben der Behörden starb ein Kind noch am Unfallort, ein weiteres in einem Rettungswagen. Sechs weitere Kinder, die ins Krankenhaus gebracht wurden, seien „außer Gefahr“, sagte Polizeisprecherin Erika Landry. Erwachsene wurden bei dem Vorfall nicht verletzt.

Rammte Fahrer absichtlich das Gebäude?
Der 51 Jahre alte Fahrer des Busses sei wegen des Verdachts auf „Totschlag und gefährliches Fahren“ festgenommen worden, sagte Landry. Die Beamten würden davon ausgehen, dass es sich um eine vorsätzliche Tat handelt, sagte der örtliche Polizeichef, Pierre Brochet. „Wir kennen das Motiv aber nicht.“ Der 51-Jährige sei verhört worden und habe keine Vorstrafen.

Die Einrichtung, in der zwischen 80 und 85 Kinder betreut werden, befindet sich in einer Sackgasse. Auf Bildern war zu sehen, wie der Bus auf einen Bereich des Gebäudes geprallt ist, der nicht an der Straße oder an einem Parkplatz liegt. Sie zeigen auch, wie ein Teil des Daches auf die Vorderseite des Busses stürzt.

Vater half, Buslenker zu überwältigen
„Ich habe geholfen, den Fahrer zu überwältigen, der aus dem Bus gestiegen ist“, sagte ein Vater in Radio Canada. Die ebenfalls während des Vorfalls anwesende Ehefrau dieses Zeugen sagte, der Fahrer sei „halb entkleidet“ gewesen. Die beiden Zeugen berichteten, sie hätten gesehen, wie der Fahrer „absichtlich auf die Kindertagesstätte zugefahren ist“.

Kanadas Premierminister Justin Trudeau sagte nach dem Vorfall, er sei „am Boden zerstört. Wir alle sind es“. Der Premierminister der Provinz Québec, François Legault, sprach von einem „entsetzlichen Drama“. „Ich denke an die Kinder, die Eltern und die Beschäftigten“, schrieb er im Onlinedienst Twitter. Laval ist die drittgrößte Stadt der ostkanadischen Provinz Québec und liegt neben der Millionenstadt Montréal.

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