49-Jähriger schweigt

Mutter und Tochter getötet: Doppelmord-Anklage

Wien
02.02.2023 14:21

Der Mann, der in der Nacht auf den 4. August 2022 in Wien-Mariahilf seine 32-jährige Lebensgefährtin und deren 15-jährige Tochter getötet haben soll, ist von der Staatsanwaltschaft Wien wegen Doppelmordes angeklagt worden.

Der 49-Jährige war nach der ihm angelasteten Bluttat nach Frankreich geflüchtet - das Bundeskriminalamt kam ihm auf die Spur, er wurde am 13. September bei Brest festgenommen. Nach seiner Auslieferung und Überstellung in die Justizanstalt Wien-Josefstadt hüllt sich der gebürtige Tunesier zu der Tat in Schweigen.

Mutter mit bloßen Händen erwürgt
Der Angeklagte hatte die Frau über eine Dating-Plattform kennengelernt. Sie brachte aus vorangegangenen Beziehungen drei Kinder - neben der 15-Jährigen zwei Buben im Alter von sieben und neun Jahren - in ihre neue Beziehung mit. Was genau in der Nacht auf den 4. August in der Wohnung der Frau in der Mollardgasse geschah, ist nicht restlos geklärt.

Fest steht, dass der dreifachen Mutter mit einem grauen Klebeband der Mund verklebt und sie - laut Anklage mit bloßen Händen - erwürgt wurde. Danach soll der 49-Jährige die 15-Jährige vom Kinderzimmer ins Wohnzimmer gezerrt und getötet haben, was die beiden Buben zumindest teilweise mitbekommen haben dürften.

Während der Mann aus der Wohnung flüchtete, blieben die Buben bis zum Morgen im Kinderzimmer und gingen am nächsten Tag zu einer Ärztin. Als diese in ihrer Ordination die Mutter telefonisch nicht erreichen konnte, verständigte sie die Polizei. Polizeibeamte hielten in der Wohnung Nachschau und entdeckten die beiden Leichen.

Verdächtiger verfolgte laufende Fahndung
Der Angeklagte dürfte auf seiner Flucht die gegen ihn laufende Fahndung verfolgt haben. Wie später ermittelt werden konnte, tippte er in sein Handy laufend Suchbegriffe in Verbindung mit seinem Namen wie „Verdacht Mord in Wien“, oder „Interpol Fahndungsliste 2022“ ein.

Einem von der Justiz eingeholten psychiatrischen Gutachten zufolge war der 49-Jährige zum Tatzeitpunkt voll zurechnungsfähig. Es liege „psychiatrisch keine manifeste Störung“ vor, heißt es dazu in der Anklage, es finde sich auch „neurologisch keine forensisch relevante Störung“. Die Hauptverhandlung findet bereits am 15. Februar statt. Dem Mann drohen zehn bis 20 Jahre oder lebenslange Haft.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele