„Arbeitskräfte findest keine“, sagt Michael Rauhofer. Der Leiter des Dachser-Logistikstandorts in Hörsching über den Mangel an Lkw-Fahrern und was der Dienstleister nun selbst dagegen tut.
Geschlossene Häfen, Frachtcontainer als Mangelware - die Pandemie zeigte, wie schnell Lieferketten reißen können. „Unternehmen haben dadurch noch mehr Interesse, Dinge auf Lager zu legen, um auf der sicheren Seite zu sein“, sagt Michael Rauhofer, Leiter der Dachser-Niederlassung in Hörsching.
Mehr als vier Millionen Euro investierte der Logistikdienstleister in den Ausbau des Standorts neben dem Flughafen. „Wir sind davor schon aus allen Nähten geplatzt, hatten vier zusätzliche Lagerflächen angemietet“, erzählt Rauhofer.
Kunden aus verschiedenen Bereichen nutzen das Dachser-Know-how: Heizungsanlagen, Backmischungen, Gerätehäuser und Boxen werden gelagert und ausgeliefert. 210 Mitarbeiter sind am Standort beschäftigt. Der Bedarf wäre noch größer. „Aber Arbeitskräfte findest keine“, sagt Rauhofer. Der immer größer werdende Mangel an Kraftfahrern trifft auch Dachser, obwohl das Unternehmen selbst die Transporte an Speditionen ausgelagert hat.
Firmen stellen bereits Fahrzeuge ab
„Kriegen wir den Fahrermangel nicht in den Griff, war jeder Lockdown ein Kindergeburtstag“, betont der Freistädter. Denn die Lkw-Transporte von Lebensmitteln, Rohstoffen und Co. halten das Leben am Laufen. Für Dachser tätige Firmen stellen bereits Fahrzeuge ab, weil Fahrer fehlen.
Das Unternehmen hat damit begonnen, selbst Kraftfahrer-Lehrlinge auszubilden. Zehn machen aktuell eine Ausbildung. Dafür wurden sogar vier eigene Lkw angekauft: Zwei kommen im ersten Quartal 2023, zwei im vierten Quartal. Der Job sei fordernd: „So ein Fahrer bleibt 20 Mal auf einer Tour stehen, um Ware abzuladen, es ist anstrengend - körperlich und psychisch.“
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