Details zu Panzer-Deal

40 deutsche „Marder“ für Ukraine im ersten Quartal

Ausland
06.01.2023 17:17

Die deutsche Regierung will der Ukraine noch in den ersten drei Monaten des neuen Jahres die zugesagten „Marder“-Schützenpanzer überlassen. Es gehe dabei um etwa 40 der Waffensysteme, mit denen ein Bataillon ausgestattet werden könne, sagte am Freitag ein Regierungssprecher in Berlin. Russland bezeichnete die deutsche Entscheidung als „Schritt hin zur Konflikteskalation“.

Ukrainischen Forderungen nach weitergehenden Panzerlieferungen, etwa mit dem Kampfpanzer „Leopard 2“, will Deutschland aber weiter nicht nachkommen. Dazu könne er im Moment nichts versprechen, erklärte der Regierungssprecher. Diese Forderungen seien auch nicht neu.

Die „Marder“-Lieferungen werden unter anderem mit der neuen Kriegslage in dem von Russland angegriffenen Land erklärt: Es gebe derzeit massive Luftschläge auf die ukrainische Infrastruktur, sagte der Sprecher. Außerdem kämen die bisherigen Ringtausch-Lieferungen, bei denen mehrere europäische Staaten eingebunden sind, langsam an das Ende. Deswegen werde jetzt der neue Schritt gegangen, westliche Schützenpanzer plus Munition zu liefern.

Die dazu in Deutschland geplante Ausbildung ukrainischer Soldaten wird nach Einschätzung von Fachleuten etwa acht Wochen dauern. Auch die US-Seite werde Ukrainer an ihrem Schützenpanzer Bradley ausbilden. Ob das in den USA oder in Deutschland passieren wird, ist noch nicht bekannt.

Deutsche liefern auch Patriot-Raketen
Außerdem gibt Berlin Flugabwehrraketen vom Typ Patriot an Kiew ab. Die Lieferung der Waffensysteme ist mit den USA abgestimmt, die Gespräche darüber sollen schon vor Weihnachten begonnen haben. An den Verhandlungen hat Berichten zufolge auch Frankreich teilgenommen, das nun ebenfalls Panzer an die Ukraine liefert. Die USA und Deutschland wollen die Ukrainer auch an den Patriots ausbilden. Die Amerikaner haben Kiew bereits verschiedene schwere Waffensysteme zur Verfügung gestellt, darunter die Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS, die den russischen Streitkräften mitunter schwere Verluste zufügen.

Moskau sieht „moralische Grenze“ überschritten
Die russische Botschaft in Berlin sieht mit der Lieferung der „Marder“-Schützenpanzer erneut eine „moralische Grenze“ überschritten. Sie verwies dabei auf die historische Verantwortung Deutschlands für die von den Nazis an Russen begangenen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg. Der ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk hingegen bezeichnete die angekündigte Lieferung als „eine richtige, aber sehr verspätete Entscheidung“. Sie habe einen „bitteren Beigeschmack“, sagte der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland am Freitag dem Nachrichtenportal t-online.de. Die Ukraine habe „316 sehr lange blutige Kriegstage“ warten müssen.

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