Anklage in Bludenz

Sechs Männer sollen Betrunkene missbraucht haben

Vorarlberg
19.12.2022 13:30

Sechs Männer werden verdächtigt, sich im Februar in Bludenz in Vorarlberg an einer betrunkenen Frau vergangen zu haben. Die sechs mutmaßlichen Täter, alle afghanische Staatsbürger, müssen sich nun bald vor Gericht verantworten. Die Anklage ist fertig.

Die Männer, die seit Juli in Untersuchungshaft sitzen, seien im Wesentlichen nicht geständig, berichtet Gerichtssprecher Dietmar Nußbaumer aus dem Akt.

Inhaltlich wenig bekannt
Zum Inhalt gibt es weiter nur spärliche Angaben. Die Anklage wegen des Delikts des sexuellen Missbrauchs einer wehrlosen oder psychisch beeinträchtigten Person betrifft den Zeitraum zwischen 21. und 24. Februar. Das Opfer war durch Alkohol beeinträchtigt, sagt der Sprecher des Landesgerichts Feldkirch. Fünf der Männer sind seit 11. Juli in Untersuchungshaft, über eine weitere Person war drei Tage später die U-Haft verhängt worden.

Zum Verhältnis des Opfers zu den Tätern will Nußbaumer mit Verweis auf den Opferschutz keine Angaben machen. Laut dem Akt hätten sich die Verdächtigen zu den Vorwürfen nicht geständig gezeigt. In einem Fall werde bestritten, dass der Kontakt unter Ausnützung der Frau zustande kam, sagte der Gerichtssprecher. Die Anklage wurde am Montag zugestellt.

Medien machten mögliches Verbrechen öffentlich
Medien, zuerst das Online-Medium „Exxpress“, hatten den Fall im Juli öffentlich gemacht. Laut Berichten verschiedener Medien ereignete sich der Missbrauch bei einem Treffen in einem Flüchtlingsheim in Bludenz. Mehrere Männer und die Frau hätten einen Heimbewohner besucht, dabei sollen Alkohol und Drogen konsumiert worden sein. Die Frau wurde ins Krankenhaus eingeliefert, wo der Verdacht auf sexuellen Missbrauch festgestellt wurde.

Polizei verteidigt sich
Zu dem Vorfall hatte es zunächst keine offiziellen Angaben gegeben. Der Sachverhalt war so unklar, dass man im Februar nicht mit gesicherten Fakten an die Öffentlichkeit habe gehen können, hatte sich die Polizei im Juli nach der Verhaftung der Verdächtigen gerechtfertigt. Die Ermittlungen förderten dann neue Fakten zutage, die zur Festnahme der Verdächtigen führten.

Scharfe Kritik der FPÖ
Die Vorarlberger FPÖ hatte scharf kritisiert, dass es zu dem Fall kein inhaltliches Statement der Polizei gab und eine parlamentarische Anfrage an Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) gestellt. Die Anfrage betreffe Angelegenheiten der Sicherheitspolizei, des Strafrechtswesens sowie des Aufenthaltsrechts, antwortete Gantner darin laut „Neue Vorarlberger Tageszeitung“, und verwies auf die Zuständigkeit des Bundes.

Wer in Österreich Schutz suche, müsse sich auch an die geltende Rechts- und Wertordnung halten. Wer dies nicht tue und wegen schwerer Straftaten rechtskräftig verurteilt worden sei, müsse konsequent abgeschoben werden, so Gantner.

Es sei „oberflächlich betrachtet“ nicht zufriedenstellend, dass die Verdächtigen längere Zeit auf freiem Fuß gewesen seien. Allerdings sei dies aus ermittlungstaktischen Gründen notwendig gewesen.

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