Rauer (Büro-)Wind

Job-Alltag: Österreichern fehlt menschliche Wärme

Wirtschaft
16.03.2005 12:25
68 Prozent der Österreicher empfinden Verlust der Mensch-lichkeit durch zu großes Gewinnstreben, 61 Prozent sind überzeugt, Profit und wirtschaftliche Vernunft lassen sich vereinen.
Nach dem Ergebnis einer IMAS-Umfrage unter 1.000 Personen haben hierzulande fast 70 Prozent der Erwachsenen den Eindruck, beim heutigen Gewinnstreben komme die Menschlichkeit unter die Räder. Nur jeder Fünfte vertritt die gegenteilige Auffassung. Weiters zeigt sich, dass das Unbehagen an der Gewinnmaximierung in Abhängikeit zum Bildungsgrad steht. Demnach ist die Kritik bei den Maturanten und Akademikern am größten, bei Erwachsenen mit einfacher Bildung vergleichsweise am geringsten.


Wenig Kritik von ÖVP-Wählern

Innerhalb der Parteianhängerschaften sind es in erster Linie die Grünen und Sozialdemokraten, die ein überzogenes Gewinnstreben an den Pranger stellen. Am schwächsten ausgeprägt ist die Kritik bei den ÖVP-Wählern, wenngleich auch sie mit den beschriebenen Erscheinungsformen des Wirtschaftslebens in absoluter Mehrheit unzufrieden sind.

Es fragt sich freilich, ob der Bevölkerung bewusst ist, dass ein gewinnorientiertes Wirtschaftsdenken für viele Unternehmen eine Frage des Überlebens ist.
 Fest steht hingegen, dass die Österreicher zu 61 Prozent ein starkes Gewinnstreben mit sozialem Verhalten für grundsätzlich vereinbar erachten. Lediglich 29 Prozent bezweifeln dies. 


Brisantes Spannungsfeld

Es ist offenkundig, dass der Eindruck eines zu kalten Kalküls in der betriebswirtschaftlichen Praxis in schroffem Widerspruch zur festen Überzeugung steht, den unliebsamen Zustand relativ mühelos verändern zu können. Die IMAS-Befunde signalisieren insofern ein Spannungsfeld mit beträchtlicher Brisanz:
Eine Gesellschaft mit einem zu geringen Wissen über die Regeln, nach denen sie sich organisiert, tendiert verstärkt zu radikalen Haltungen.
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