Berg-und-Tal-Fahrt

Europas Börsen erholen sich – ATX mit leichtem Plus

Ausland
09.08.2011 22:56
Die Leitbörsen in Europa haben am Dienstag erneut Kurseinbrüche hinnehmen müssen, erholten sich aber bis Handelsschluss wieder. Der ATX in Wien stieg gegenüber dem Montagsschluss um 0,56 Prozent auf 2.140 Zähler. Der Referenzindex Euro-Stoxx-50 schloss erstmals nach elf Verlusttagen in Folge wieder im Plus.

Nach einer turbulenten Berg-und-Tal-Fahrt hat die Wiener Börse die Sitzung am Dienstag bei hohem Volumen mit einem kleinen Plus beendet. Neben den Nachwehen der Abstufung des US-Ratings und den anhaltenden Sorgen um die Schuldenkrisen diesseits und jenseits des Atlantiks kam nun die Angst vor einer neuerlichen US-Rezession hinzu und schürte erneut die Unsicherheit der Investoren.

ATX zwischenzeitlich unter 2.000 Punkten
Dem kurzfristigen Aufatmen zu Handelsstart folgte am Vormittag ein drastischer Absturz des Leitindex. Zwischenzeitlich rutschte der ATX erstmals seit Juli 2009 wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 2.000 Punkten und erreichte ein Minus von bis zu 6,6 Prozent. Im Verlauf des Nachmittags erholte sich das heimische Börsenbarometer vor dem Hintergrund positiver Futures auf die US-Leitindizes wieder.

Bis zur US-Handelseröffnung konnte sich der ATX dann für kurze Zeit sogar bis in die Gewinnzone vorarbeiten, sackte aber im Windschatten eines schwachen DAX rasch wieder um etwa ein Prozent in den roten Bereich ab. Kurz vor Sitzungsschluss zog der Index dann noch einmal deutlich an und schaffte erneut den Schritt in den grünen Bereich, wo er den Handel schließlich beenden konnte.

Euro-Stoxx nach elf Verlusttagen wieder im Plus
Der DAX ging mit einem leichten Minus von 0,10 Prozent aus dem Handelstag, nachdem sein Tagestief noch bei einem herben Verlust von etwas mehr als sieben Prozent lag. Der Euro-Stoxx-50 verbesserte sich leicht um 0,32 Prozent auf 2.294,24 Zähler. Damit konnte der europäische Referenzindex erstmals nach elf Verlusttagen in Folge wieder im Plus schließen.

Die New Yorker Aktienbörsen schlossen nach einem extrem schwankenden Geschäft dank eines fulminanten Späthandels mit deutlich festeren Kursen. Unter den Leitindizes übersprang der Dow Jones wieder die Marke von 11.000 Punkten und kletterte um 429,92 Punkte oder 3,98 Prozent auf 11.239,77 Einheiten nach oben. Der weltweit bekannteste Börsenindex rutschte kurz nach der jüngsten Fed-Zinsentscheidung (siehe Infobox) um bis zu 1,8 Prozent ab - es kam im Tagesverlauf zu einer großen Bandbreite. Der breiter gefasste S&P-500-Index gewann deutlich um 53,07 Punkte auf 1.172,53 Zähler. Der Nasdaq-Composite-Index erhöhte sich ebenfalls klar, und zwar um 124,83 Einheiten oder 5,29 Prozent auf 2.482,52 Zähler.

Asiatische Aktienmärkte mit Verlusten
Im Asien-Pazifik-Raum schlossen die Aktienmärkte am Dienstag mit Verlusten: An der Tokioter Börse verlor der Nikkei-Index der 225 führenden Werte 1,68 Prozent und fiel damit unter die psychologisch wichtige 9.000er-Marke auf 8.944 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index ging mit einem Minus von 1,6 Prozent aus dem Handel. Der Markt in Hongkong fiel um mehr als drei Prozent. Die südkoreanische Börse in Seoul rutschte 3,6 Prozent ab. Der australische Markt in Sydney drehte im Verlauf ins Plus und legte leicht zu. Der chinesische Leitindex in Shanghai tendierte mit einem minimalen Verlust.

Neue Sorgen um Chinas Wirtschaft
Der zügige Vertrauensverlust sei beunruhigend, schrieben Analysten der BNP Paribas. Zusammen mit den Abwärtstendenzen der Märkte entstehe ein Teufelskreis. Zudem kamen schlechte Nachrichten aus China, das die Weltwirtschaft zu Beginn der Wirtschaftskrise noch mit seinem staatlich befeuerten Wachstum gefestigt hatte. Im Juni stieg die Inflation im Jahresvergleich auf 6,5 Prozent. Investoren fürchten nun, die Volksrepublik könne bei solchen Raten nicht noch einmal diese Rolle einnehmen.

Der Goldpreis kletterte auf neue Höchststände. Das Edelmetall verteuerte sich auf rund 1.748 Dollar (1.229 Euro) je Feinunze. Die Investoren reagierten damit auf die anhaltende Verunsicherung am Markt. "Die Märkte sind sehr besorgt, dass es zu einer globalen Rezession kommen kann", sagte Natalie Robertson, Analystin bei der Australia and New Zealand Banking Group Limited, der viertgrößten Bank in Australien.

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