Vorwahlen in Wyoming

Niederlage für scharfe Trump-Kritikerin Liz Cheney

Ausland
17.08.2022 11:38

Die als scharfe Kritikerin von Ex-US-Präsident Donald Trump bekannte Republikanerin Liz Cheney ist bei Vorwahlen ihrer Partei im US-Bundesstaat Wyoming ihrer Herausforderin unterlegen. Die Tochter des früheren Vizepräsidenten Dick Cheney verlor bei der Wahl am Dienstag gegen die von Trump unterstützte Harriet Hageman, wie US-Medien übereinstimmend berichteten.

Nach Berechnungen der US-Nachrichtenagentur AP wird Cheney von Jänner an nicht mehr dem Repräsentantenhaus angehören. Nach ersten Auszählungen der Stimmen lag Hageman laut Datenanbieter Edison Research mit gut 62 Prozent der Stimmen vor Cheney mit mehr als 33 Prozent. In der Nacht auf Mittwoch räumte Cheney ihre Niederlage ein. Sie machte aber deutlich, dass sie weiter gegen Trump kämpfen werde.

Will weiter Trump-Rückkehr verhindern
Die 56-jährige Vertreterin des traditionell-konservativen Republikaner-Flügels versprach, sie werde „alles“ unternehmen, um eine Rückkehr Trumps ins Weiße Haus zu verhindern. Sie habe seit der Kapitol-Erstürmung vom 6. Jänner 2021 gesagt, dass Trump nie wieder „in die Nähe des Oval Office“ gelangen dürfe. Der 2020 abgewählte Rechtspopulist hat wiederholt eine mögliche erneute Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2024 ins Spiel gebracht. Cheneys Niederlage war erwartet worden.

Nach der Stimmabgabe hatte Cheney gesagt, die USA seien an einem Punkt angelangt, „an dem unsere Demokratie wirklich angegriffen und bedroht ist. Und diejenigen von uns, Republikaner, Demokraten und Unabhängige, die zutiefst an die Freiheit glauben und denen die Verfassung und die Zukunft des Landes am Herzen liegt, haben meines Erachtens die Pflicht, dies über die Partei zu stellen.“

Trump schrieb in dem von ihm mitbegründeten sozialen Netzwerk Truth Social: „Liz Cheney ist eine Närrin, die denjenigen, die unser Land zerstören wollen, direkt in die Hände spielt!“ Auch die siegreiche Kandidatin übte Kritik an Cheneys Rede nach deren Niederlage. Deren Äußerungen würden zeigen, dass es ihr wenig um Fragen rund um ihren Bundesstaat gehe, sagte Hageman auf Fox News. „Sie ist weiter konzentriert auf ihre Besessenheit über Präsident Trump.“

Hatte für eine Amtsenthebung Trumps gestimmt
Cheney ist die stellvertretende Vorsitzende des parlamentarischen U-Ausschusses zur Aufklärung des Sturms auf das Kapitol. Neben ihr sitzt nur ein weiterer Abgeordneter der Republikanischen Partei in dem Gremium. Cheney hatte bereits nach der Kapitol-Erstürmung als eine von nur zehn Abgeordneten der Republikaner für eine Amtsenthebung Trumps gestimmt. Der Ex-Präsident hat Cheney deswegen immer wieder scharf attackiert. In weiten Teilen der Republikanischen Partei ist die Abgeordnete nahezu geächtet.

In den USA werden seit Monaten Vorwahlen für die Kongress-Zwischenwahlen im November abgehalten. Bei den Republikanern gelten die Vorwahlen auch als Gradmesser dafür, wie groß Trumps Einfluss auf die Konservativen noch ist.

Wird ihr Mandat im Repräsentantenhaus verlieren
Die 2016 erstmals ins Repräsentantenhaus gewählte Cheney wird ihr Mandat nun verlieren. An ihrer Stelle wird Harriet Hageman in ihrem Wahlkreis im erzkonservativen Wyoming für ein Abgeordnetenmandat antreten. Die 59-Jährige hatte sich im Vorwahlkampf Trumps Falschbehauptungen zu eigen gemacht, er habe die Präsidentschaftswahl 2020 gegen den Demokraten Joe Biden nur wegen angeblichen massiven Wahlbetrugs verloren.

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