Pandemie „besiegt“

Diktator Kim litt selbst unter „hohem Fieber“

Ausland
11.08.2022 06:59

Drei Monate nach der erstmaligen Bestätigung eines Corona-Ausbruchs im Land hat Nordkorea eigenen Angaben zufolge das Virus besiegt. Machthaber Kim Jong Un habe feierlich den Sieg im Kampf um die Ausrottung des „neuen Coronavirus“ erklärt, berichteten die staatlich kontrollierten Medien am Donnerstag. Kims Schwester erklärte, dass der Machthaber selbst an „hohem Fieber“ gelitten habe.

Der nordkoreanische Diktator habe die Aufhebung der Schutzmaßnahmen angeordnet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag. Die Kampagne gegen das Virus sei nun abgeschlossen, doch müsse Nordkorea weiter wachsam sein und die Grenzgebiete wirksam überwachen, wurde Kim zitiert.

Mit Flugblättern eingeschleppt?
Seine Schwester erklärte indessen, dass der Ausbruch der Seuche auf Feinde in Südkorea zurückzuführen sei, die mit Flugblättern das Virus eingeschleppt hätten. Südkorea wies dies jedoch scharf zurück.

„Wir bedauern zutiefst, dass Nordkorea wiederholt unbegründete Behauptungen über den Verlauf der Corona-Infektion aufgestellt und sehr respektlose und bedrohliche Äußerungen gemacht hat“, erklärte das südkoreanische Vereinigungsministerium, das für innerkoreanische Angelegenheiten zuständig ist.

4,8 Millionen „Fieberfälle“ verzeichnet
Seit fast zwei Wochen hat Nordkorea keine neuen Krankheits- oder Verdachtsfälle gemeldet, die im Zusammenhang mit dem Ausbruch stehen. Es ist nach wie vor unklar, wie viele Corona-Infektionen es tatsächlich gegeben hat. Das streng abgeschottete Land hatte Mitte Mai zum ersten Mal offiziell Infektionen mit dem Krankheitserreger bestätigt und von einem epidemischen Ernstfall gesprochen. Allerdings sprach es seitdem von „Fieberfällen“. Eigenen Angaben zufolge wurden seit Ende April fast 4,8 Millionen solcher Fälle verzeichnet. Es habe 74 Todesopfer gegeben.

Experten gehen davon aus, dass Nordkorea über keine ausreichenden Test-Kapazitäten verfügt. Nach eigenen Angaben schickten die Behörden jedoch „mobile anti-epidemische“ Teams sofort in diejenigen Regionen, in denen Fieberfälle vorgekommen seien, um dort PCR-Tests und Antikörpertests zur Ursache des Symptoms durchzuführen.

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