Bei Staatsbegräbnis

Corona in Nordkorea: Maske für alle außer Kim

Ausland
23.05.2022 18:12

Nordkorea hat weiter mit dem Ausbruch des Coronavirus zu kämpfen - der erst vor Kurzem offiziell bestätigt wurde. Seither wurden Maßnahmen zur Eindämmung verhängt. Auch beim Staatsbegräbnis für einen hochrangigen Militär am Montag trugen die Trauergäste Schutzmaske. Alle außer Machthaber Kim Jong Un.

Als das international weitgehend isolierte Land am 12. Mai erstmals den Corona-Ausbruch bestätigte, hatte sich Kim noch demonstrativ an die Spitze der Bemühungen zur Eindämmung des Virus gestellt. So ordnete er landesweite Lockdowns an und befahl dem Militär, das marode Gesundheitssystem zu unterstützen.

Was den Schutz durch eine Maske angeht, scheint er aber gemischte Signale zu senden: In den vergangenen Wochen veröffentlichte Bilder der nordkoreanischen Staatsagentur KCNA zeigen ihn mal mit Mund-Nasen-Schutz, dann wieder ohne. Der Abstand spielt wohl keine Rolle, die Gesprächspartner sind immer mit Maske zu sehen.

Trug Sarg für Mentor
Der Diktator trug beim Begräbnis für Marschall Hyon Chol Hae zusammen mit anderen Regierungsvertretern den Sarg. Hyon war auch ein einflussreicher Politiker und soll einst der Mentor von Kim Jong Un gewesen sein und ihn vor dem Tod von dessen Vater Kim Jong Il auf die Übernahme der Macht vorbereitet haben.

Die Corona-Ansteckungszahlen sinken laut offiziellen Angaben: Am Montag wurden 167.650 Fälle von „Fieber“ in Nordkorea gemeldet - ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 390.000 Fällen eine Woche davor. Eine Person starb, die Zahl der verzeichneten Todesfälle erhöht sich demnach auf 68. Mehr als 2,8 Millionen Infektionen wurden offiziell bestätigt. Wie viele der Betroffenen auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet sind, wurde nicht bekannt gegeben.

Ausbruch „unter Kontrolle“, Experten zweifeln
Am vergangenen Wochenende meldeten die Staatsmedien, der Ausbruch sei inzwischen unter Kontrolle und die Todesfälle gingen „Tag für Tag stark zurück“. Dies wird jedoch von unabhängigen Experten angezweifelt. Es wird nicht nur ein Mangel an Impfstoff befürchtet, sondern auch, dass die generelle medizinische Versorgung nicht ausreicht. Zudem gibt es Sorge über eine mögliche Nahrungsmittelkrise in dem Land mit 25 Millionen Einwohnern. Südkorea und die USA wollen helfen, auf deren Angebote hat die Regierung in Pjöngjang aber bisher nicht reagiert.

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