Betrüger erklärten einen behandelnden Mediziner zum „Familienmitglied“ und erfanden buchstäblich eine „Raubersgschicht“ nach der anderen: Nun kam es zum Prozess in Wien.
Als Berichterstatterin kommt man aus dem Kopfschütteln nicht heraus. Da gibt es einen wohlbestallten und wahrscheinlich auch empathischen Arzt, der einem Kranken helfen will. Landet in einem Familienverbund - und wird ausgenommen wie eine Weihnachtsgans!
Aber der Reihe nach: Ein junger Mann der serbischen Familie erkrankt schwer, er sollte ins Krankenhaus. Die Familie sagt, geht nicht, wir sind nicht versichert. Also behandelt der Arzt den Mann außer Haus. Wohl gegen Bares. Das sich die Familie x-fach zurückholt.
Eine Million Euro wechselte Besitzer
Zuerst wird Herr Doktor quasi „adoptiert“, er sei nun Mitglied der Familie, die sich als vermögend ausgibt: Schicke Wohnung, gute Kleidung, beim Essen laufen Hochzeitsvideos im Hintergrund samt tollen Autos. So will das Familienoberhaupt auch sein Geld machen: Man kaufe „Auto-Pakete“ bekannter Marken, die in Serbien gewinnbringend verkauft würden. Aber leider habe man im Moment einen kleinen Engpass.
Langer Rede kurzer Sinn: Insgesamt wechselt eine Million Euro den Besitzer! Plötzlich war da ein Raubüberfall, just als man das Arzt-Geld zurück nach Österreich bringen wollte. Also futsch die „Marie“, quasi. Dann sollte der „Opi“ Großgrund in Serbien verkaufen, um Geld „aufzustellen“, aber da war die Razzia und alles Geld beschlagnahmt! Rückzahlung bisher: 1500 Euro.
„Alles Fake“, weiß der Mediziner nun auch. Und dass zuvor „als Familienmitglied für Misstrauen“ kein Platz gewesen sei. Der angeklagte älteste Sohn (23) schweigt. Richterin Martina Krainz hat noch Fragen. Vertagt.
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