Umfrage unter Firmen

Arbeiten mit Corona? Vielen ist das Risiko zu groß

Burgenland
03.08.2022 09:00

Covid-Positive müssen jetzt nicht mehr in Quarantäne. Die neue Regelung der Regierung findet wenig Gefallen. Die Volkshilfe fragt: Wer soll die Haftung für eine Covid-Infektion übernehmen, die durch positives Personal ausgelöst wurde?"

Die Nachfrage bei einigen Firmen und Institutionen zeigt, dass die Coronaideen des Bundes nicht wirklich übernommen werden. „Wer krank ist, ist krank“, heißt es etwa von einem Sprecher der Burgenland Energie. „Egal ob Corona oder eine andere Krankheit – Mitarbeiter, die sich nicht wohl fühlen, sollen zuhause bleiben.“ Bedeutet: Mit Symptomen ist Krankenstand ohnehin klar. Jene, die sich gesund fühlen, sollen, wo es möglich ist, im Homeoffice bleiben. Außendienstler der Burgenland Energie könnten zwar alleine im Auto zu Terminen fahren. In luftiger Höhe zu arbeiten, wenn man nicht ganz fit ist, ist aber nicht erwünscht. „Diese Arbeit ist schon für einen gesunden Mitarbeiter oftmals herausfordernd“, heißt es. „Jemanden mit einer Corona-Erkrankung auf einen Strommasten zu schicken, wäre absolut verantwortungslos.“

Ebenso nicht denkbar wäre es für den Fahrschulbesitzer Andras Kovacs, erkrankte Fahrlehrer mit Schülern in ein Auto zu setzen. „Das wird es bei mir sicher nicht geben“, so der Frauenkirchner Unternehmer.

Zitat Icon

Wir werden sicher keinen Fahrlehrer, der positiv auf Corona getestet ist zwei Stunden mit einem Schüler in ein Auto setzen.

Andras Kovacs

„Krankheit daheim auskurieren!“
Auch für Busunternehmer Thomas Blaguss ist es tabu, einen Coronapositiven hinters Lenkrad zu lassen. „Jede Krankheit gehört daheim auskuriert“, sagt der Geschäftsführer von Blaguss Reisen. „Dazu ist ein Krankenstand da.“

Johann Haberl, Inhaber des Hotel Larimar in Stegersbach, möchte vor allem andere Menschen nicht gefährdet wissen: „Wenn sich Gäste oder andere Mitarbeiter anstecken, wird das um ein Vielfaches teurer als ein ein einzelner Krankenstand.“

Volkshilfe sorgt sich um Klienten
Kritik gibt es auch von der Volkshilfe Burgenland: „Die Jobflucht aus Pflege- und Betreuungsberufen wird dadurch noch weiter vorangetrieben“, so Präsidentin Verena Dunst. Geschäftsführer Markus Kaiser ergänzt: „Die von uns zu pflegenden Klienten gehören fast zur Gänze der vulnerablen Bevölkerungsschicht an.“ Diese hätten das Recht, ohne unnötiges Risiko gepflegt zu werden. „Niemand kann die Haftung für eine Covid-Infektion übernehmen, die durch positives Personal ausgelöst wurde.“

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