Vergewaltigungsvorwurf

Die Opferbefragung muss weiterhin warten

Oberösterreich
23.07.2022 08:00

In Fall einer 16-jährigern Schülerin, die in Linz von vier Burschen vergewaltigt worden sein soll, stocken die Ermittlungen. Der Grund: Das Mädchen konnte noch nicht einvernommen werden.

Bald sind es vier Monate, dass eine 16-Jährige am Linzer Hauptbahnhof, genauer gesagt im alten Postverteilerzentrum, Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden sein soll. Doch die Schülerin konnte bis jetzt nicht kontradiktorisch einvernommen werden, sprich: Sie konnte noch nicht auf die Aussagen der vier beschuldigten Burschen (drei 15-jährige Afghanen und ein 14-jähriger Iraner) reagieren.

Ein Tatverdächtiger schweigt
Zwei behaupten, dass es einvernehmlicher Sex gewesen sei, einer sah angeblich nur zu, und der vierte schweigt. Fremdenpolizisten hatten das Quartett überrascht, alles sah nach einer Vergewaltigung aus, und das gab die 16-Jährige dann auch zu Protokoll.

Widersprüchliche Aussagen
Danach wurden die Verdächtigen aber wieder aus der U-Haft entlassen, es gab Widersprüche und Bildaufnahmen, auf denen man sieht, dass die 16-Jährige zu einer Gruppe Burschen ging, unter denen sich auch einer der Verdächtigen befand. Einen der Afghanen soll das Mädchen zuvor besucht und mit ihm am Tag vor der Tat Kontakt über eine Handy-App gehabt haben, die aber sofort jede Kommunikation wieder löscht und daher die Ermittler nicht weiterbringt.

Vor dem Herbst wird sich nichts mehr tun
„Es wird vor dem Herbst mit keiner Einvernahme zu rechnen sein“, sagt Reinhard Steiner, Sprecher der Linzer Staatsanwaltschaft, auf „Krone“-Nachfrage. Denn die kontradiktorische Befragung hätte schon nach Ostern sein sollen, somit geht im Fall nichts weiter.

Es ist ungewiss, ob man die 16-Jährige überhaupt einvernehmen wird können. Seitens der Staatsanwaltschaft wird ein Gutachten über die Einvernahmefähigkeit überlegt, es ist aber noch nicht beauftragt. Gutachten und die eventuelle Aussage des Mädchens entscheiden, wie die Anklagebehörde diesen Fall weiter behandeln wird.

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