Die Löscharbeiten auf dem Truppenübungsplatz Großmittel in Ebenfurth (Niederösterreich) sind auch am Freitag weitergegangen: Im Einsatz standen das Bundesheer mit Panzern, rund 250 Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren mit 60 Fahrzeugen sowie Hubschraubern. „Die Bekämpfung Hunderter Glutnester könnte noch mehrere Tage in Anspruch nehmen“, hieß es vom Landesfeuerwehrkommando NÖ. Eigenentzündung eines Munitionsteils dürfte laut Polizei den Brand ausgelöst haben.
1200 FF-Kräfte rückten bisher aus, bei 632 Löschflügen wurden 330.000 Liter Wasser abgeworfen, berichtete das Landesfeuerwehrkommando. Die Flammen waren bereits am Mittwochnachmittag unter Kontrolle gewesen, trotz Regens in der Nacht auf Freitag mussten wie schon am Donnerstag Glutnester bekämpft werden. Ab Freitagmittag unterstützten zudem 40 Experten des neuen „Sonderdienstes Waldbrand“ die Arbeiten mit speziellen Löschfahrzeugen. Drei Feuerwehrmänner wurden bisher verletzt.
Aufspüren von Glutnestern
„Obwohl die Ausbreitung des Feuers mittlerweile auf 150 Hektar beschränkt werden konnte, ist die Gefahr einer nochmaligen Brandausbreitung nach wie vor nicht gebannt“, hieß es. Flammen könnten sich bis zu 50 Zentimeter in den Boden „fressen“ und eine Vielzahl an Glutnestern produzieren. „Diese zu entdecken und zu bekämpfen, wird die große Herausforderung der nächsten Tage“, wurde betont.
Beim Aufspüren von Glutnestern werden Wärmebildkameras eingesetzt. Wann „Brand aus“ gegeben werden kann, hänge auch vom Wetter ab, hieß es vom Militärkommando. Der Einsatz sei „nicht nur schweißtreibend, er erfordert außerdem viel Muskelkraft und ist eine enorme körperliche Belastung“.
Blindgänger-Gefahr allgegenwärtig
Unterstützung kommt von sieben Katastrophenhilfszügen aus den Nachbarbezirken. Damit die Brandbekämpfung durch die Löschhelikopter durch Tankflüge nicht unterbrochen wird, wurde eine mobile Hubschraubertankstelle des Landesfeuerwehrverbandes mit 5000 Litern Flugbenzin angefordert. Das Bundesheer habe wegen der Blindgänger-Gefahr ein splittergeschütztes Löschfahrzeug im Einsatz und Schützenpanzer zogen Brandschneisen, teilte Heeressprecher Michael Bauer via Twitter mit.
Die Flammen waren am Mittwoch gegen 13.30 Uhr im Außenbereich eines als Munitionslager genutzten Areals auf militärischem Sperrgebiet ausgebrochen. Ausgelöst durch das Munitionsteil, dürfte das Feuer auf trockene Vegetation übergegriffen haben. Die polizeilichen Ermittlungen seien abgeschlossen, sagte ein Sprecher der Exekutive.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.