Welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die Beurteilung des eigenen Gesundheitszustandes der Österreicher hat, zeigt ein aktueller Bericht des Umfrageinstitut IFES. Ebenso die Unterschiede zwischen der Lebenszufriedenheit von jungen Menschen im Vergleich mit älteren.
Der „Austrian Health Report 2022“, eine ab Frühsommer dieses Jahres durch IFES im Auftrag von Sandoz Österreich durchgeführte Studie, gibt nicht nur Aufschluss über die Grenzen des heimischen Gesundheitssystems, sondern auch über die Zufriedenheit der Menschen mit ihrem eigenen körperlichen und seelischen Befinden. Laut der Umfragen fühlen sich die Menschen hierzulande seit Corona weniger gesund. Die positive Beurteilung des eigenen Gesundheitszustandes nimmt zudem von Westen nach Osten ab.
Österreicher fühlen sich weniger gesund
Zwar schätzen die Menschen hierzulande ihren eigenen allgemeinen Gesundheitszustand überwiegend zumindest als „gut“ ein (71%), dennoch lässt sich eine Verschlechterung im Vergleich mit der Zeit vor Corona erkennen. Im Jahr 2019 wurde der allgemeine Gesundheitszustand nämlich noch von 36 Prozent als „sehr gut“ eingestuft. Aktuell behauptet dies nur mehr knapp jeder Fünfte (19%).
Vor allem Junge leiden
Ebenso zeigt die Studie, dass bei der jüngeren Bevölkerungsgruppe die Zufriedenheit mit dem eigenen psychischen/seelischen Gesundheitszustand sinkt. Während in der Altersgruppe über 60 Jahre jeder Dritte sein Befinden mit „sehr gut“ angibt, ist dies bei den 18-29-Jährigen nur jeder Fünfte.
Auswirkung auf medizinische Versorgung
Die Pandemie verschlechterte laut der Umfrage die Behandlung von nicht-Covid 19-Erkrankten. Knapp jeder Dritte (29%) suchte weniger oft ärztliche Hilfe, obwohl er sich krank fühlte. Besonders betroffen davon waren chronisch Kranke: 22 Prozent geben an, dass ihre Therapie erschwert wurde. Jeder fünfte Österreicher konnte eine notwendige Behandlung nicht oder seltener durchführen lassen und fast jeder Zehnte (9%) musste seinen Operationstermin verschieben.
Knapp die Hälfte hatte Corona
Von den Befragten gaben 46 Prozent an, Corona gehabt zu haben, 8 Prozent sogar mehrmals. Bei den unter 30-Jährigen liegt der Anteil an Genesenen sogar bei 60 Prozent. Auch klagten sie häufiger über Long-Covid-Symptome wie Müdigkeit/Schwächegefühl/Erschöpfung sowie Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Depressionen/Angst und Beunruhigungszustände.
Die Umfrageergebnisse legen weiters den Schluss nahe, dass ein höheres Einkommen insgesamt gesünder macht: Während nämlich nur knapp ein Drittel (31%) aller Österreicher mit einem monatlichen Netto-Einkommen von über 3500 Euro eine dauerhafte Krankheit oder ein chronisches Leiden hat, sind es bei den schlechter verdienenden 45%. Wie sieht es mit dem Gebrauch von Arzneimitteln aus? Rund ein Viertel der Befragten gibt an, (sehr) viel persönliche Erfahrung mit Medikamenten zu haben. Nur 5 Prozent nehmen ihren Angaben zufolge nie Medikamente ein.
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