Auch Linz betroffen

Der Daten-Klau bei FPÖ-Instagramseiten geht weiter

Oberösterreich
02.07.2022 08:00

Achtung, Identitätsräuber unterwegs! Über die freche Kopie der Instagram-Seite der Zweiten Landtagspräsidentin Sabine Binder (FPÖ) haben wir bereits berichtet. Diese unterscheidet sich nur in einem zweiten Unterstrich hinter dem Namen vom Original, sonst sieht sie genauso aus. Angelegt wurde sie von (noch) unbekannten Hackern, um Handynummern und diverse Daten abzugreifen, darunter auch Kontodaten für Fake-Gewinne.

Landtagspräsidentin Binder ringt noch immer mit der Facebook-Tochter Instagram, damit die gestohlene Seite endlich gelöscht wird. Am Freitag marschierte sie deshalb auch ins Wachzimmer Landhaus, um ihren Fall zur Anzeige zu bringen.

Kollegen posteten Warnmeldungen
Doch es gibt noch weitere Betroffene: Auch die Instagram-Seite der Linzer FPÖ-Gemeinderätin Ute Klitsch wurde kopiert, wobei der Fake hier plumper ist: Statt „uteklitsch“ heißt die Kopie mit einem zweiten l im User-Namen „utekllitsch“. „Auch hier ging es wahrscheinlich darum, Daten abzugreifen“, heißt es aus der FPÖ dazu. Erfahren hat Klitsch von der Existenz der Fake-Seite erst am Donnerstag während der Gemeinderatssitzung. Das Gespenstische: „Ich konnte weder auf die falsche noch auf meine echte, eh schon alte und lange nicht mehr genutzte Seite zugreifen.“ Kollegen von ihr, echte Kavaliere, posteten daher Warnmeldungen (wie links) auf deren Accounts. Und: Auch die Instagram-Seite einer den Freiheitlichen zuzurechnenden Gruppenleiterin in der Landesverwaltung wurde gefakt.

Strafverschärfend, aber nicht selber strafbar
Das zusätzlich Gemeine: Das simple Kopieren einer Instagram-Seite mit leicht verändertem Nutzernamen ist per se nicht strafrechtlich verfolgbar, wie der Linzer Rechtswissenschafter Alois Birklbauer (JKU) der „Krone“ erläutert: „Es wirkt aber strafverschärfend, wenn mit so einer Art von Identitätsdiebstahl Straftaten - wie etwa versuchter Betrug - begangen werden.“ Anders, nämlich selbstständig strafbar, wäre es zum Beispiel, wenn unter Verletzung von Datenschutzbestimmungen gezielt Daten von Hackern abgesaugt würden und Geheimhaltungsinteressen verletzt würden oder jemand bloßgestellt werden soll. Cybercrime grassiert immer mehr, zuletzt auch mit Deep-Fake-Videos, die vortäuschen, man habe eine bestimmte Person gerade tatsächlich vor sich.

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