Raubprozess in Linz

18-Jährige als Lockvogel bei Überfall auf Taxler

Ein Taxifahrer (46) hatte sich ein Liebestreffen mit einer 18-Jährigen erhofft und wurden von ihren drei Komplizen in Langenstein überfallen. Mit ihren Mittätern saß die die junge Frau am Dienstag in Linz vor dem Richter.

„Ich hab damals gar nicht daran gedacht, dass ich deshalb vor Gericht kommen könnte. Auch dass ein Messer dabei sein wird, habe ich nicht gewusst“, sagt die 18-Jährige. Doch wie oft vor Gericht gilt auch für die gebürtige Rumänin: mitgehangen, mitgefangen. Und deshalb saß die junge Frau am Dienstag wegen schweren Raubes vor Richter Ralf Sigl im Linzer Gericht.

Sie war im Herbst des Vorjahres der Lockvogel bei dem von ihrem Bruder (20), ihrem damaligen Freund (22) und einem noch flüchtigen Komplizen geplanten Raubüberfall auf einen Taxifahrer in Langenstein (OÖ). Motiv des Quartetts: Geld, da alle vier notorisch pleite waren.

Räuber blieben ohne Beute zurück
Der 46-Jährige hatte ein Auge auf den Teenager geworfen, ihr Geld geborgt. Deshalb vereinbarte sie ein Treffen, fuhr mit dem Taxi-Galan auf einen Sportplatz. Doch zum Sex kam es nicht. Auf das vereinbarte Zeichen – eine geöffnete Autotür – stürmten die drei mit schwarzen Strumpfhosen maskierten, mit einem Messer und einer Softgun bewaffneten Komplizen zum Auto. Zerrten die junge Frau nur zum Schein aus dem Pkw, prügelten mit Fäusten und der Waffe auf den Taxifahrer ein. Obwohl sie ihn übel zurichteten, konnte er mit dem Auto flüchten. Seine Brieftasche haben die Angreifer nicht erwischt.

Haftstrafen für versuchten schweren Raub
Das Schöffengericht entschied deshalb auf versuchten schweren Raub. Das bedeutete für die 18-Jährige 12 Monate bedingt. Ihr Bruder wurde zu 24 Monaten, davon acht unbedingt verurteilt, der Ex-Freund zu 30 Monaten. Der Taxifahrer bekommt 2000 € Schmerzensgeld. Zwei Mitangeklagte, die nur bei Diebstählen dabei waren, wurden zu 12 Monaten teilbedingt bzw. 21 Monaten Haft verurteilt. Alle Urteile sind nicht rechtskräftig.