Kultverdächtig

Friseur im Mühlviertel sammelt Haare für das Meer

Ralph Hehenberger will seinen Salon rundum nachhaltig ausrichten.

(Bild: Alexander Schwarzl)

Ralph Hehenberger, Friseur im Bezirk Rohrbach, sammelt Haare. Kunden, die sich in seinem Salon stylen lassen, leisten damit auch einen Beitrag zur Rettung der Weltmeere.

„Wir sind schon lange auf vielen Ebenen nachhaltig unterwegs. Die abgeschnittenen Haare zu verwerten, war nur das letzte Zahnrad, das mir noch fehlte“, erzählt Ralph Hehenberger (43). Er ist Chef eines Friseursalons in Hofkirchen im Mühlkreis. Es gibt Photovoltaik am Dach und Wassersparregler, auch das Warmwasser wird mithilfe der Sonne aufbereitet.
Und nun rettet das Team des umweltbewussten Friseurs auch noch die Weltmeere: „Wir sammeln alle abgeschnittenen Haare, die wir nicht für die Perücken-Herstellung verwenden können“, so Hehenberger.

„Wir füllen im Monat zwei bis drei Säcke mit Haaren, um das Projekt zu unterstützen“, sagt Friseur Ralph Hehenberger.

(Bild: Alexander Schwarzl)

Sammeln hat klares Ziel
Die Haare kommen in 70-Liter-Säcke aus Papier: „Bei uns werden aktuell zwei oder sogar drei Säcke pro Monat voll.“ Eine Spedition holt sie ab und bringt den „wertvollen Rohstoff“ nach Deutschland. Dort werden daraus Filzmatten hergestellt. „Haare sind extrem saugfähig. Die Matten können bei Tankerunglücken den Ölteppich vom Wasser aufnehmen“, erklärt Hehenberger das Ziel seiner Sammelleidenschaft. „Ein Kilogramm Haar kann dabei bis zu acht Kilogramm Öl aus dem Wasser filtern.“

Abgeschnittene Haare als wertvoller Rohstoff

(Bild: Alexander Schwarzl)

Kultverdächtig
Die Spedition muss Hehenberger übrigens selbst bezahlen, und einen Mitgliedsbeitrag gibt es bei der Initiative „Hair help the Oceans“ auch noch. „Rein finanziell ist es egal, ob ich den Müll zahle oder die Organisation. Die Haare machen hier auf jeden Fall mehr Sinn.“ Das Projekt könnte bald Kult werden: Insgesamt machen in Oberösterreich schon acht Friseure mit.