„Krone“-Kommentar

Neue Hilfe kommt laut Minister „im Herbst“

Kommentiert für die „Krone“: Journalistin und In­ter­vie­w­e­rin Conny Bischofberger

(Bild: stock.adobe, Krone KREATIV)

Denkwürdiger Auftritt des Sozialministers bei Armin Wolf, der am Dienstag nach einer Augen-OP wieder die „ZIB 2“ moderierte.

Wie er, Rauch, einem Mindestpensionisten konkret helfe, der durch die Inflation jetzt nicht mehr 1000 Euro pro Monat, sondern nur noch 920 Euro zum Leben habe?

Gekonnt holte Johannes Rauch aus. Sprach von kurzfristigen und strukturellen Maßnahmen, von Ausgestaltung und Administrierbarkeit, von parlamentarischen Vorlaufzeiten und naturgemäßen Schwierigkeiten. Signalisierte Verständnis für Mindestpensionisten und Arbeitslose und vergaß dabei auch nicht, die Regierung und sich selbst zu loben. Man habe schon viel „auf den Weg gebracht“, die Hilfe sei „bei den Menschen angekommen“. Kalte Progression, Vermögenssteuer: Das alles werde noch zu diskutieren sein. Neue Hilfe kommt laut Minister „im Herbst“.

Seine Ankündigung klang ein bisschen so, wie wenn es schon lichterloh brennt und der Feuerwehrkommandant versichert, dass über die Art der Brandbekämpfung gerade verhandelt werde.

Bis zum Herbst sind es noch heiße 13 Wochen. Lebensmittel- und Energiepreise steigen weiterhin dramatisch. Sie sind wirklich bei den Menschen angekommen. Nicht nur bei Geringverdienern, sondern längst auch in der Mittelschicht.

„Koste es, was es wolle“ hieß es bei Corona für die Wirtschaft. Jetzt heißt es für ungleich mehr Betroffene offenbar „Bitte noch etwas warten.“