FPÖ: Schlafwagen-Modus

Rauch: Paket gegen Teuerung kommt erst im Herbst

Politik
07.06.2022 22:46

Welche Antwort hat die Regierung auf die stark steigenden Preise? Türkis-Grün dürfte sich in den nächsten Tagen wohl auf ein neues Paket gegen die Teuerung einigen. Jedoch wird dieses erst im Herbst kommen, wie es Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) am Dienstagabend in der „ZiB 2“ formulierte. Als Grund dafür nannte er die nötigen (parlamentarischen) Vorlaufzeiten. Enthalten wird es seinen Angaben zufolge sowohl kurzfristige als auch strukturelle Maßnahmen.

In Details verlor sich Rauch im Interview mit Moderator Armin Wolf nicht, deutete aber zumindest an, in welche Richtung es gehen wird. Einerseits bestätigte der Sozialminister die Verschiebung der CO2-Bepreisung auf Oktober, die er für argumentierbar hält, andererseits will er bei Sozialleistungen eine jährliche Valorisierung sicherstellen und Hilfen vereinbaren, „die sofort ankommen“.

Einen Schwerpunkt will der Minister auch bei der Preisüberwachung setzen. Mitnahme-Effekte, die er etwa in der Baubranche ortet, missfallen Rauch. Bei der „kalten Progression“ ließ sich der Minister nicht festnageln. Hier unterhalte man sich darüber, was vernünftig sei, etwa ob sie dauerhaft oder nur eine bestimmte Zeit abgeschafft werden könnte. Weiter diskutieren will der Ressortchef auch über vermögensbezogene Steuern.

Rauch geht von einer raschen Einigung aus
Zum Prozedere meinte Rauch, es werde Mittwoch und Donnerstag weitere Beratungen auch mit den Sozialpartnern geben. Man könne davon ausgehen, dass man dann sehr rasch einig sein werde.

Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) hatte sich am Dienstag am Rande einer Pressekonferenz noch zurückhaltend gezeigt. Sie rechne aber damit, dass „in den nächsten Tagen ein Ergebnis erzielt werden kann“.Die Verhandlungen in der Regierung würden intensiv laufen, sie könne den Ergebnissen aber nicht vorgreifen, sagte sie.

FPÖ:  Regierung „im Tiefschlaf-Modus unterwegs“ 
Auf ÖVP-Seite hieß es, dass mit dem Paket in der laufenden Woche wohl noch nicht zu rechnen sei. Die FPÖ kritisierte dies als „Schlag ins Gesicht jener Menschen, die angesichts der Rekordpreise für Lebensmittel, Energie und Treibstoff jeden Tag ums Überleben kämpfen müssen. Diese Menschen brauchen Hilfe - und nicht eine Bundesregierung, die in Sachen Teuerung gerade im Tiefschlaf-Modus unterwegs ist“, so FPÖ-Chef Herbert Kickl in einer Aussendung.

Angesichts der sehr starken Teuerung diskutieren Volkspartei und Grüne darüber, die CO2-Bepreisung erst im Oktober 2022 und damit drei Monate später als ursprünglich geplant und gleichzeitig mit dem Klimabonus starten zu lassen. Dieser könnte für 2022 einheitlich mit 250 Euro festgelegt werden, statt ihn regional zwischen 100 und 200 Euro zu staffeln. Die Grünen wollen zudem, dass Gasheizungen in Neubauten schon 2023 auslaufen. Auch andere Maßnahmen - von Valorisierungen über Einmalzahlungen bis zu Zuschüssen - werden verhandelt, wie Grünen-Klubchefin Sigrid Maurer zuletzt erklärt hat.

CO2-Bepreisung wohl erst im Oktober
Angesichts der sehr starken Teuerung diskutieren Volkspartei und Grüne darüber, die CO2-Bepreisung erst im Oktober und damit drei Monate später als ursprünglich geplant und gleichzeitig mit dem Klimabonus starten zu lassen. Dieser könnte für 2022 einheitlich mit 250 Euro festgelegt werden, statt ihn regional zwischen 100 und 200 Euro zu staffeln. Die Grünen wollen zudem, dass Gasheizungen in Neubauten schon 2023 auslaufen.

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